München. Nach zehn langen Jahren gewinnt der BVB erstmals in der Bundesliga beim FC Bayern. Bayer Leverkusen kann die Meisterfeier planen.
Die schwarze Serie ist beendet, mit dem ersten Sieg beim FC Bayern seit beinahe zehn Jahren hat sich Borussia Dortmund drei wichtige Punkte im Kampf um die Teilnahme an der neuen Champions League gesichert - die Münchner dagegen können die zwölfte Meisterschaft in Serie bei 13 Punkten Rückstand auf Bayer Leverkusen endgültig abhaken.
+++ BVB-Noten: Hummels-Bewerbung für die EM, Adeyemi und Ryerson stark +++
Durch ein verdientes 2:0 (1:0) schob sich der BVB an RB Leipzig vorbei auf Rang vier in der Tabelle - ein wichtiger Schub vor den wegweisenden Spielen gegen Stuttgart, Leipzig und Leverkusen in der Bundesliga. Das erste Tor erzielte Karim Adeyemi nach einem kollektiven Fehler der indisponierten Münchner Abwehr (10.), vor allem ein herausragender Mats Hummels stand danach ein ums andere Mal einem Treffer der Bayern im Wege. Julian Ryerson (83.) legte den zweiten Treffer nach, Harry Kanes vermeintlicher Anschluss (89.) wurde wegen einer Abseitsposition annulliert.
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Der Rekordmeister wirkte allerdings auch sehr fahrig, spielte ohne Ideen, klare Linie und Entschlossenheit. Selbst der bei der Nationalelf gefeierte Jamal Musiala brachte nichts zustande, er wurde nach einer Stunde ausgewechselt. Auch dass Trainer Thomas Tuchel in der letzten halben Stunde ins Risiko ging, machte es nicht besser.
Dortmund nutzte in diesem „Klassiker“, bei dem zum ersten Mal seit 2010 keine der beiden Mannschaften auf dem ersten Platz in der Tabelle stand, seine Chance: Für den Kampf um Platz vier hatte der BVB durch das 0:0 der Leipziger gegen den FSV Mainz 05 eine perfekte Vorlage bekommen.
Und so betonte Trainer Edin Terzic vor dem Spiel ein weiteres Mal bei Sky: „Wir haben uns vorgenommen, sehr mutig und sehr fleißig zu sein. Dann müssen wir hoffen, dass sich auch das Glück auf unsere Seite schlägt.“ Ein bisschen Glück war zumindest beim Führungstreffer dabei: An Adeyemis Schuss aus spitzem Winkel war Sven Ulreich, der den verletzten Manuel Neuer vertrat, noch mit der Hand dran - aber nicht entscheidend.
BVB-Verteidiger Hummels und Schlotterbeck überragen
Nach dem Rückstand wirkten die sehr schwungvoll gestarteten Bayern leicht angeknockt. Dortmund war fleißig, war mutig - und offenbarte ein ums andere mal Lücken in Mittelfeld und Abwehr der Münchner. Um ein Haar hätten die Bayern trotzdem ausgeglichen - nach einer Flanke von Joshua Kimmich zischte ein Kopfball von Kane knapp am Tor von Alexander Meyer vorbei (23.). Der Schweizer vertrat seinen erkrankten Landsmann Gregor Kobel.
Davon abgesehen war der BVB, in München zuletzt neun Mal in Serie als Verlierer vom Platz gegangen, die bessere, weil solidere Mannschaft. Hummels verhinderte mit Fuß und nicht strafbarer Hand ein Gegentor beim Kopfball von Eric Dier (35.) - die Abwehr mit den ebenfalls bei der Nationalelf ausgebooteten Nico Schlotterbeck ließ ansonsten nur wenig Gefährliches zu.
Mit derselben Entschlossenheit in der Offensive hätte Dortmund seinen knappen Vorsprung sogar ausbauen können. Bei Schüssen von Felix Nmecha (52.) und Hummels (58.) war Ulreich aber auf dem Posten. Jan Maatsen (65.) verzog bei einem Konter knapp, Ryerson machte es gegen pomadige Bayern besser.
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