Dortmund. Der BVB ist nach dem Sieg über Eindhoven zufrieden. Doch weil man in der Liga den Ansprüchen hinterherhinkt, fehlt zur Kür die Pflicht.
Niclas Füllkrug trat mit der Erkenntnis vor die Mikrofone, dass er das Dortmunder Stadion persönlich noch nie so laut erlebt hatte wie am Mittwoch. Champions-League-Achtelfinale, Flutlicht, 81.000 Fans, die Gewissheit: ausscheiden oder weiterkommen. Vier Puzzleteile, die zusammengesetzt eine prickelnde Atmosphäre schaffen. Neben der Mannschaft auf dem Platz, die die PSV Eindhoven mit 2:0 besiegte, trugen auch die Menschen auf den Tribünen ihren Teil zu einem besonderen Abend bei.
Aus Füllkrugs Anmerkungen ließ sich allerdings auch noch eine andere Schlussfolgerung ziehen. Im Spätsommer wechselte Füllkrug von Werder Bremen ins Ruhrgebiet, etwas länger als ein halbes Jahr schießt er nun Tore für den BVB. Und in dieser Zeit, es liegt weiß Gott nicht nur an Füllkrug, hat die Dortmunder Mannschaft noch keinen Fußball gezeigt, der ihren Anhänger Gänsehaut verschafft, der das Stadion beben lässt. Anders als in der Champions League bekam der BVB dies in der Bundesliga zu spüren.
BVB muss nun in der Bundesliga liefern
Im Täglichbrotgeschäft spielt der BVB seit Monaten unter seinen Möglichkeiten, mit ein paar Aussetzern nach oben, jedoch auch regelmäßigen nach unten. Die erneute Teilnahme am wichtigsten Europapokal ist alles andere als sicher. Im Gegenteil: das Restprogramm spricht sogar eher für die in Form von RB Leipzig lauernde Konkurrenz. Der Einzug ins Königsklassen-Viertelfinale wirkt daher auch wie eine Kür, zu der es allerdings noch keine Pflicht gibt.
Man nimmt sie freilich gerne mit. Zum ersten Mal seit 2021 steht der Klub wieder in der prestigeträchtigen Runde der letzten Acht. Und, noch wichtiger: Durch die Viertelfinal-Teilnahme winken dem BVB Uefa-Prämien, TV- und Zuschauereinnahmen von bis zu 20 Millionen Euro. Geld, das der BVB gerne in den Kader investieren würde. Damit in der kommenden Saison Pflicht und Kür wieder im Einklang stehen.