Dortmund. Durch einen 2:0-Sieg gegen die PSV Eindhoven ist Dortmund in der Runde der letzten Acht. Am Ende muss der BVB noch mal zittern.
Eine Szene war am Mittwochabend das beste Exempel dafür, warum Borussia Dortmund im Januar unbedingt eine Rückholaktion von Jadon Sancho abschließen wollte. Ein Spieler mit großem Namen, außergewöhnlichen Fähigkeiten – und fähig, wichtige Spiele zu entscheiden. Auch das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen die PSV Eindhoven.
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Sanchos trockener Schuss nach drei Minuten ebneten den Weg zum 2:0 (1:0) über den niederländischen Tabellenführer. Marco Reus (90.+5) traf zum Endstand. Im ersten Duell hatten sich die Klubs 1:1 getrennt. Zum ersten Mal seit 2021 steht der BVB wieder in der Runde der letzten Acht und hat schon jetzt eine durchwachsende Saison aufpoliert.
BVB: Mats Hummels und Salih Özcan rücken in die Startelf
Auf zwei Positionen war Trainer Edin Terzic zu Änderungen im Vergleich zum Bundesliga-Auswärtssieg bei Werder Bremen (2:1) gezwungen. Innenverteidiger Nico Schlotterbeck fehlte wegen einer Gelb-Sperre. Julian Ryerson, Stammpersonal auf der rechten Abwehrbahn, konnte aufgrund einer Hautentzündung entgegen der Erwartungen der BVB-Verantwortlichen doch nicht mitwirken. Terzic behob die beiden vakanten Stellen mit einer kleinen Rotation.
Mats Hummels durfte erstmals seit dem Hinspiel wieder von Beginn an ran für Schlotterbeck. Niklas Süle rutschte aus der Zentrale auf die Ryerson-Position. Und dessen Platz in der Innenverteidigung übernahm Emre Can. Vor der Viererkette sollte Salih Özcan für Stabilität sorgen.
Dass es am Mittwochabend im Dortmunder Stadion um das mit 10,6 Millionen Euro prämierte Viertelfinale ging, war nur einer Mannschaft anzumerken, und die trug gelbe Trikots mit schwarzen Verzierungen. Beim BVB war eine hohe Intensität zu spüren, genauso der Versuch, gleich die Spielkontrolle zu übernehmen.
BVB legt gegen PSV Eindhoven perfekten Start hin
Ian Maatsens ersten Schuss in der zweiten Minute hatte Eindhovens Torwart Walter Benitez noch über die Latte gelenkt, eine Minute später jedoch konnte sich der Argentinier so lang strecken, wie er wollte. Julian Brandt legte ab auf Jadon Sancho, und aus rund 18 Metern zielte der Engländer mit dem rechten Fuß ganz genau. Hauchdünn am Pfosten vorbei ins Tor rollte der Ball zur frühen Führung – ein perfekter Start für den BVB.
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Anschließend erlebten die über 81.000 Zuschauerinnen und Zuschauern ihre Mannschaft wie noch nicht häufig in der Saison. Sie spielte konsequent nach vorne, sie hatte auch im Aufbauspiel ihre Nerven im Griff, spielte recht wenige Fehlpässe. Alles freilich begünstigt durch niederländische Geste, die erschreckend passiv zu einer Königsklassen-K.o.-Partie aufgeschlagen waren und dem BVB auffallend viele Räume in der eigenen Spielhäfte überließen.
Dortmund nutzte die verfehlte PSV-Taktik für viele Abschlüsse. Der einzige Makel: der Halbzeitstand von nur 1:0. Denn der BVB hatte ja allehand erstklassiger Chancen. Niclas Füllkrug brachte ein Zuspiel von Donyell Malen nicht mehr auf das Tor (11.), der Niederländer selbst rutschte in der 16. Minute zum Nachschuss ran, nachdem Martinez Brandts ersten Versuch nur nach vorne abklatschen ließ. Und dann haute Malen den Ball gegen seinen Ausbildungsklub noch einmal ans Außennetz (26.).
BVB: Kobel rettet gegen Bakayoko
Was sich zum Ende der ersten Hälfte angedeutet hatte, erhärtete sich mit dem Wiederanpfiff. Langsam kam die PSV besser in die Partie – und recht schnell zu einer großen Möglichkeit. Der eingewechselte Hirving Lozano zog ab und traf mit einem strammen Schuss nur den Pfosten (53.). Der BVB hingegen musste nun deutlich häufiger gegen den Ball arbeiten, stand tiefer, hatte weniger Offensivaktionen. Die beste Chance: als Malen aus dem Halbfeld butterweich auf den Kopf von Füllkrug flankte, doch PSV-Keeper Martinez war zur Stelle (64.).
Weil der BVB in der ersten Halbzeit im Sechzehner doch einiges liegenließ, wurde die Schlussphase zu einem Zitterspiel. Vor allem, als Bakayoko plötzlich aufdrehte. In der 71. Minute tanzte er Hummels aus, und nahm den rechten Winkel des Dortmunder Tores ins Visier. Der bis dahin überwiegend beschäftigungslose Keeper Gregor Kobel riss noch gerade den linken Arm nach oben. Auch gegen Luuk de Jong (85.) rettete der Schweizer.
Auf der Gegenseite wurde Füllkrugs vermeintliches 2:0 (77.) wegen Abseits vom Videoschiedsrichter kassiert. Marco Reus‘ Tor nach kapitalem Fehler von Isaac Babadi zählte. Zum Weiterkommen reichte es dank Sancho und Reus trotzdem.