Newcastle. Borussia Dortmund hat den ersten Sieg in der Champions League eingefahren. Bei Newcastle United gewinnt der BVB dank eines Nmecha-Tores mit 1:0.
Wie eine Kathedrale erhebt sich der St. James’ Park auf einer Anhöhe im Herzen Newcastles, am Mittwochabend leuchtete das Flutlicht, über 50.000 Menschen quetschten sich auf die Tribünen, leichter Nieselregen befeuchtete die Luft. Die Fans des durch einen saudi-arabischen Staatsfond neureichen englischen Klubs Newcastle United hatten auf diesen Abend hingefiebert, vor dem Anpfiff hüllte eine Choreographie die Tribünen in die Vereinsfarben Schwarz und Weiß.
Champions League: Newcastle United gegen BVB - Der Live-Ticker zum Nachlesen
Newcastle - BVB 0:1
Am Ende aber wurde dieser Abend zu einem besonderen für die Gäste. Borussia Dortmund schaute nicht nur zu bei diesem geplanten Champions-League-Fest, setzte stattdessen durch einen 1:0 (1:0)-Erfolg ein Ausrufezeichen in der Gruppe F. Felix Nmecha erzielte das Tor (45.). Ein Erfolg, der Selbstbewusstsein gibt, der endgültig zeigt, dass sich der deutsche Vizemeister auf dem richtigen Weg befindet. Das Achtelfinale ist wieder deutlich näher gerückt.
BVB gewinnt wilde Partie bei Newcastle United
Um die Intensität dieses Spiel zu beschreiben, genügt ein Moment von Newcastles Anthony Gordon, der hinter Marius Wolf herrannte, den Ball ins Seitenaus grätschte und anschließend, bejubelt von den schreienden Fans, seine Freude über diese Aktion herausbrüllte. Diese Partie war wild, sie war hitzig, und Dortmund hielt dagegen.
Der Treffer von Nmecha war das i-Tüpfelchen auf bemerkenswerte erste 45 Minuten. Nico Schlotterbeck hatte den Ball in der eigenen Hälfte wuchtig gegen Uniteds Gordon erobert und sich mit großen Schritten auf den Weg nach vorne gemacht. Marco Reus spielte auf den Verteidiger, dieser passte in die Mitte und vom Sechzehnmeterraum aus zielte Nmecha genau in die rechte Ecke. Der erste Pflichtspieltreffer des Neuzugangs, BVB-Trainer Edin Terzic ballte die linke Hand zur Faust.
Newcastle United - BVB: Turbulenter Start
Ersetzen musste dieser überraschend den an der Wade verletzten Julian Brandt, der kranke Julian Ryerson war erst gar nicht mit auf die Insel geflogen. Marcel Sabitzer rutschte in die Startelf und gestaltete den atemraubenden Beginn mit. Donyell Malen scheiterte an Uniteds Torhüter Nick Pope (2.). Gordon kam nicht an Dortmunds Schlussmann Gregor Kobel vorbei (3.). Wieder Malen und Niclas Füllkrug im Nachschuss hätten treffen müssen (10.). Genauso wie Gordon auf der anderen Seite (11.).
Durchgeatmet werden konnte erst, als der ehemalige Borusse Alexander Isak verletzt ausgewechselt werden musste. Callum Wilson betrat den feuchten Platz (15.). Und es wirkte, als hätte diese Unterbrechung vorerst die Zielstrebigkeit aus beiden Mannschaften gesaugt. Zu allem Überfluss musste Emre Can aufgrund eines Schlages auf den rechten Oberschenkel ausgewechselt werden, Salih Özcan übernahm die Position vor der Abwehr (43.). Ein kurzer Dämpfer, dann aber kam Nmecha und traf zur Führung.
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In Hälfte zwei plätscherten nun dicke Regentropfen vom Himmel. Jetzt wurde es ein Kampf. Callum Wilson durfte in Dortmunds Sechzehnmeterraum aus kurzer Entfernung schießen, wieder aber verriegelte Kobel sein Tor (57.). Diese Chance rüttelte Uniteds Fans wach, die ihre Mannschaft nach vorne schrien. Terzic holte Marco Reus vom Platz, Karim Adeyemi kam (63.). Sein Tempo sollte Entlastung bringen.
BVB-Verteidiger Hummels und Schlotterbeck ganz stark
Zahlreiche Ecken und Flanken rauschten in den Dortmunder Sechzehnmeterraum, immer war im letzten Moment ein Schwarz-Gelber dazwischen. Die Innenverteidiger Mats Hummels und Nico Schlotterbeck stürzten sich in die Zweikämpfe, Özcan räumte im Zentrum viele Gegenstöße ab. In den letzten Minuten hatte der BVB dann auch das Glück an seiner Seite. Wilson (86.) und Gordon (94.) scheiterten an der Latte. So gelang es, die zweite Halbzeit zu überstehen, obwohl es die Borussia nicht mehr schaffte, selbst aussichtsreich nach vorne zu kommen. Trotzdem war es die bislang beste Saisonleistung.
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Am 7. November sehen sich beide Klubs wieder. Im Dortmunder Stadion wird es nach diesem Erfolg mindestens ähnlich prickeln wie in Newcastle.