Dortmund. Der BVB atmet dank Marco Reus spät auf und klettert in der Tabelle: Der Angreifer schoss das Tor des Tages gegen enttäuschende Wolfsburger.
Marco Reus rappelte sich auf, breitete die Arme aus – und alle kamen sie angelaufen, um den Torschützen zu beglückwünschen, zumindest alle in Schwarz-Gelb. Der hatte soeben das 1:0 für Borussia Dortmund im Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg erzielt, und das sollte das einzige Tor des Tages bleiben: Und so gewann der BVB in einem bestenfalls durchschnittlichen Bundesligaspiel am Ende verdient 1:0 (0:0) gegen weitgehend enttäuschende Gäste.
Reus war ein Teil der umfassenden Umbauarbeiten, die BVB-Trainer Edin Terzic nach der 0:2-Niederlage in der Champions League bei Paris Saint-Germain an seiner Startelf vorgenommen hatte – teils aus Gründen der Belastungssteuerung, aber in Teilen auch wegen einiger schwacher Auftritte in der jüngeren Vergangenheit. Gleich sechs Veränderungen nahm er vor: Kapitän Emre Can musste ebenso auf die Bank wie Niklas Süle, Marius Wolf, Donyell Malen und Karim Adeyemi, zudem fehlte Marcel Sabitzer verletzt. Dafür spielten Rami Bensebaini, Salh Özcan, Felix Nmecha, Jamie Bynoe-Gittens, Niclas Füllkrug und eben Reus.
Die Offensive also war komplett neu formiert – aber kein bisschen durchschlagskräftiger als zuletzt: Ein durchaus gefährlicher Freistoß von Marco Reus von halblinks, den Wolfsburg-Keeper Koen Casteels aus dem Winkel kratzte (5.) sollte die mit Abstand gefährlichste Dortmunder Szene der ersten Halbzeit bleiben. Der BVB war zwar aktiver und besser als die Wolfsburger, aber er fand keine Lücken in der Hintermannschaft. Özcan schoss aus der Distanz deutlich zu hoch (21.), Füllkrug säbelte im Strafraum am Ball vorbei (23.) – mehr war nicht.
BVB-Torhüter Gregor Kobel rettet
Auch weil die Partie im Laufe der ersten Halbzeit durch viele robuste Zweikämpfe und zahlreiche Nickligkeiten bei entsprechend wenig Spielfluss geprägt war. Die Wolfsburger wagten sich kaum einmal nach vorne – und hatten doch die beste Chance des ersten Durchgangs. Doch BVB-Torhüter Gregor Kobel konnte den Schuss von Tiago Tomas nach einem Konter zur Ecke abwehren (37.).
Kurz nach der Pause hätte Füllkrug die Dortmunder Führung endlich herausschießen können, wenn nicht müssen – doch nach Hummels überragendem Außenrist-Steilpass versprang ihm der Ball im Wolfsburger Strafraum (54.).
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Trainer Terzic reagierte, brachte Donyell Malen für den aktiven, aber glücklosen Bynoe-Gittens (63.). Die nächste Offensivszene aber hatte der Ex-Wolfsburger Nmecha, dessen Schuss aus 20 Metern knapp am Pfosten vorbeistrich (65.), wenig später scheiterte Brandt an Casteels (68.). Der BVB spielte nun schneller, mit mehr Zug zum Tor – und das sollte sich auszahlen: Der BVB kombinierte sich durchs Zentrum nach vorne, Malen spielte nach links, Brandt gab nach innen und Marco Reus schob zur ersehnten Führung ein (69.).
Ein Treffer, den sich der BVB dank einer deutlichen Steigerung nach der Pause verdient hatte. Von Wolfsburg kam weiterhin wenig. Die Gäste erhöhten zwar den Druck, schlugen zahlreiche Flanke in Richtung des Dortmunder Strafraums, wurden aber nicht mehr gefährlich.
Dank des Siegs zieht der BVB an Wolfsburg vorbei und darf sich zumindest eine Nacht über den fünften Tabellenplatz freuen – Bayer Leverkusen kann am Sonntag noch vorbeiziehen.