Freiburg. Borussia Dortmund verhindert in Freiburg den nächsten Rückschlag. Probleme allerdings bleiben bestehen. Ein Kommentar.
Sebastian Kehl gab gleich nach dem ersten Bundesliga-Heimspiel des Jahres vor rund einem Monat einen guten Rat. Er habe schon in seiner Zeit als Profifußballer in den ersten fünf Spielen nicht auf die Tabelle geschaut, die zu diesem frühen Zeitpunkt einer Saison ja überhaupt noch nicht aussagekräftig sei. Wagt man nun nach dem vierten Spieltag den Blick auf das Klassement, kann man Borussia Dortmunds Sportdirektor, der damals das 1:0 gegen den 1. FC Köln nicht überinterpretieren wollte, da durchaus recht geben.
Acht Punkte hat der BVB nun aus vier Spielen vorzuweisen. Bayern München und Bayer Leverkusen führen mit zehn Zählern die Tabelle an – zwei Punkte Differenz, das ist doch gar nichts. Oder?
BVB gegen SC Freiburg: Hier geht es zur Analyse
Seziert man allerdings die einzelnen Partien, fällt auf, dass die Form der genannten drei Klubs sowie die von RB Leipzig recht unterschiedlich ist. Leverkusen und Leipzig lieferten sich schon ein direktes Duell. Leverkusen und die Bayern ebenso. Der Rekordmeister musste zudem bereits beim Angstgegner Borussia Mönchengladbach antreten. Der BVB hingegen hatte drei sehr machbare Aufgaben: Köln, den VfL Bochum, den 1. FC Heidenheim. Der erste wirklich Prüfstein war der Auftritt beim SC Freiburg am Samstag, den man beim 4:2 siegreich gestalten konnte.
Wie hätten sich die Dortmunder, die zu Beginn dieser Spielzeit, das geben auch die Verantwortlichen zu, längst noch nicht an ihrer Topform angelangt sind, gegen stärkere Teams geschlagen? Wäre der Abstand nun größer als auf den ersten Blick mickrige zwei Punkte?
Für den BVB geht es in der Champions League weiter
Es bleiben müßige Spekulationen. Der BVB jedenfalls hat sich nun zu acht Punkten gespielt. Sie kamen größtenteils sehr glücklich zustande. Die Mannschaft nämlich hatte sich selbst immer wieder in Schwierigkeiten gebracht. Erst gegen Heidenheim eine 2:0-Führung verspielt, am Samstag in Freiburg gab sie dann eine 1:0-Führung in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit aus der Hand. Immerhin die Moral stimmte, Dortmund kämpfte sich zurück, drehte die Partie und kam zum Befreiungsschlag. Fußballerisch aber ließ die Leistung in Freiburg zu wünschen übrig: Man gestattete den Freiburgern Standards aus gefährlichen Positionen, es fehlte vorne an Ideen. Erst die Überzahl brachte dringend benötigte Freiräume.
Auf die Tabelle sollten wir tatsächlich erst in ein paar Wochen schauen. Auf den BVB allerdings vorher schon genauer. Denn, dass man in den Englischen Wochen, die schon am Dienstag mit dem Spiel in der Champions League bei Paris Saint-Germain beginnen, spielerische Fortschritte erzielen will, kündigten sie in Dortmund auch nach dem Köln-Spiel an.