Dortmund. Der BVB hat beim VfL Bochum nur 1:1 gespielt und viele Probleme offenbart. Das Mittelfeld der Dortmunder enttäuschte. Die Einzelkritik.
Es war ein Derby der Gegensätze – auch, was die Gefühlslage angeht. Der BVB hat beim VfL Bochum nur 1:1 gespielt. Für Bochum ist der Punkt ein Erfolg, für Borussia Dortmund eine Enttäuschung. Die Noten.
Gregor Kobel: Bei dem platzierten Schuss von Stöger streckte sich Kobel vergeblich. Mit Ball am Fuß fehlten ihm die Anspielmöglichkeiten, oft wählte er deswegen eine lange Variante, die meist zu einem Ballverlust führte. Dafür verhinderte Kobel akrobatisch den erneuten Rückstand (68.). Wieder mal: überzeugend. Note: 2
BVB: Mats Hummels muss in der Halbzeit runter
Marius Wolf: Eine schöne Kombination gemeinsam mit Haller hätte zu mehr führen können, das war es dann schon, was sich Positives zur Leistung des Nationalspielers auflisten lässt. Beim Gegentor verschätzte sich Wolf bei dem immer länger werdenden Ball von Torhüter Manuel Riemann. Wolf hätte Maximilian Wittek bei der Ablage auf Torschütze Kevin Stöger stören müssen. Note: 4,5
Nico Schlotterbeck: Ein kompliziertes Spiel für die Innenverteidiger, Schlotterbeck und Hummels mussten immer wieder damit umgehen, dass die Bochumer auf sie zu stürmen konnten, weil die Dortmunder Räume im Mittelfeld anboten. Zudem kamen viele, viele Kopfballduelle hinzu. Note: 3,5
Mats Hummels (bis 46.): Ein intensives, ein hartes Spiel. Hummels hielt dagegen, wehrte sich. In der Pause musste er wegen Rückenproblemen in der Kabine bleiben. Note: 3,5
Ramy Bensebaini: Sichtlich genervt von sich, seinen Mitspielern, der Welt im Allgemeinen. Einmal beklagte er sich lautstark bei Nmecha, weil dieser zu spät abgespielt habe. Bensebaini selbst glänzte jedoch genauso wenig. Note: 4
Emre Can: Der Kapitän kam kaum an den Ball und schaffte es nicht, das zu verhindern, wovor sein Trainer Edin Terzic gewarnt hatte, nämlich sich das zweikampfintensive Spiel der Bochumer aufzwingen zu lassen. Das Mittelfeld gehörte den Bochumern, wobei die Bälle meisten einfach über das Zentrum hinwegflogen. Can kratzte an einem Platzverweis. Note: 4,5
BVB im Mittelfeld wie ein Auto ohne Motor
Marcel Sabitzer (bis 62.): Das Dortmunder Aufbauspiel wirkte phasenweise wie ein Auto ohne Motor, weil Sabitzer und Can, eigentlich für den Antrieb zuständig, nicht an den Ball kamen. Dazu kamen Lücken im Rücken der beiden, beim Bochumer Tor ließ Sabitzer Stöger entwischen. Schwach. Note: 5
Donyell Malen (bis 81.): Eher aus dem Nichts traf Malen plötzlich in die linke Ecke, sicherlich auch, weil Torhüter Riemann mithalf und den haltbaren Schuss nicht aufhielt. Malen bleibt der schwarz-gelbe Unterschiedsspieler und der Gefährlichste in der Offensive. Selbst an Nachmittagen, an denen ihm wenig gelingt, trifft er. Note: 3
Felix Nmecha (bis 81.): Oft zu lässig, zu risikoreich, ein seltsamer Auftritt, einige Pässe gingen dramatisch schief, manche Tanzeinlagen funktionierten dafür. Nmecha wirkte wie ein Teenager, der seine Unsicherheit durch Lässigkeit kaschieren möchte. Sein Abschluss in der 61. Minute rauschte am rechten Pfosten vorbei. Note: 4,5
Sebastien Haller beim BVB – mehr Rammbock als Stürmer
Julian Brandt: Die Dortmunder Nummer 19 musste zunächst wieder auf die ungeliebte Außenbahn, wobei Brandt eigentlich überall auftauchte: links, rechts, im Zentrum. Malens Tor bereitete er vor. Note: 4
Sebastien Haller (bis 81.): Der Stürmer war mehr Rammbock im Mittelfeld in diesem Spiel der hohen Bälle. Haller rieb sich auch, wuchtete sich in Kopfballduelle, mal stark, mal führten seine Ablagen zu bitteren Ballverlusten. Note: 4
Niklas Süle (ab 46.): Der Abwehrspieler stach nicht hervor, leistete sich aber auch keine Unsicherheiten. Note: 3,5
BVB-Hintergründe und News
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Karim Adeyemi (ab 62.): Ein schöner Sprint, ein bitterer Ballverlust. Ohne Note.
Jamie Bynoe-Gittens (ab 81.): ohne Note
Youssoufa Moukoko (ab 81.): ohne Note
Salih Özcan (ab 81.): ohne BVB-Note