Dortmund. Die Dortmunder Viererkette verändert sich vor allem auf den Flügelpositionen. Es gibt noch offene Fragen.
Mats Hummels war in diesem Sommer schnell in der Rolle, in der er sich am liebsten sieht: als Profi, der vorangeht. Nur wenige Tage waren vergangenen nach diesem bitteren Nachmittag im Mai, als Borussia Dortmund am letzten Spieltag noch die Meisterschale an Bayern München verlor, da sah man den 34-Jährigen in den Sozialen Netzwerken schon wieder schwitzen, um einen neuen Anlauf auf den Titel zu starten.
Im Mai hatte Hummels seinen Vertrag um ein (letztes) Jahr verlängert, gerade im Saisonendspurt bewies er, dass er dem BVB auch im fortgeschrittenen Verteidiger-Alter noch helfen kann. Als Nico Schlotterbeck (23) verletzt ausfiel, nistete sich Hummels durch starke Leistungen in der Abwehrkette ein.
BVB: Ramy Bensebaini soll Schwächen beheben
Ab kommendem Mittwoch schuften die Dortmunder wieder auf dem Rasen. Und es ist fraglich, dass das Gesicht der Abwehr zum Ende der alten Saison auch jenes zu Start der neuen sein wird. Hummels, dessen Wort und Wert als Führungsspieler unbestritten ist, symbolisierte schon im vergangenen Jahr häufiger Vergangenheit als Zukunft. Die soll beim BVB nun Schlotterbeck gemeinsam mit Niklas Süle (27) prägen. Gerade Süles Ansehen ist innerhalb der Mannschaft hoch, er soll weiter in die Rolle des Abwehrchefs schlüpfen. Ein Generationenwechsel, den Trainer Edin Terzic weiterhin feinfühlig moderieren muss, weil für Hummels dann häufiger wieder nur der Platz auf der Ersatzbank bleibt.
Während die Situation der Innenverteidiger der vor einem Jahr ähnelt, sollen neue Gesichter der Abwehr Flügel verleihen. Auf der linken Seite verteidigt nun Ramy Bensebaini. Um den Algerier, dessen Vertrag bei Borussia Mönchengladbach ausläuft, bemühten sich die Dortmunder schon länger. Bensebaini verfügt laut Sportdirektor Sebastian Kehl „über eine gute Balance zwischen Defensiv- und Offensivspiel“ – eine Aufgabe, an der Bensebainis Vorgänger auf der linken Seite, der ablösefrei zu Bayern München gewechselte Raphael Guerreiro (29), das eine oder andere Mal gescheitert ist.
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Bensebaini soll nun vor allem dessen Schwachstellen in der Rückwärtsbewegung schließen. Andererseits: Der Portugiese war in 224 Partien für den BVB an 90 Toren beteiligt. Als Ersatz ist Julian Ryerson (25) eingeplant. Fehleinkauf Nico Schulz (30) spielt keine Rolle mehr.
Und rechts? Der variabel einsetzbare Ryerson und Nationalspieler Marius Wolf (28) streiten sich um den Platz. Dortmund muss personell nachlegen. Wunschkandidat Ivan Fresneda (18, Real Valladolid) soll inzwischen jedoch einen Verbleib in Spanien präferieren. Vorher würde der BVB ohnehin gerne Thomas Meunier (31) verkaufen. Felix Passlack (25) hat Dortmund schon über die A40 zum VfL Bochum verlassen.