Dortmund. . BVB möchte Edson Alvarez verpflichten - und der Mexikaner möchte zu Borussia Dortmund kommen. Noch wird mit Ajax Amsterdam verhandelt.
Nach all dem Drama hat sich Sebastian Kehl jetzt für einige Tage in den Urlaub zurückgezogen; auch wenn er als Sportdirektor des zweitmächtigsten deutschen Vereins in der Sommerpause, wenn Spieler hin- und hergeschoben werden, sein Smartphone natürlich nie ganz weglegen kann. Es gibt nun mal noch einige offene Posten bei Borussia Dortmund. Nach einem Bellingham-Ersatz wird gefahndet, nach einem belebenden Element für die Offensive, nach einem Außenverteidiger. Man wolle kreativ vorgehen, vielleicht überraschen, hört man beim BVB.
Aber: Riesige Umwälzungen wird es nicht geben.
BVB und Ajax Amsterdam - das übliche Transfer-Gezanke
Dafür hat sich in der vergangenen Saison zu viel zusammengefügt, was die Verantwortlichen daran glauben lässt, dass der Kader über genügend Potenzial verfügt, um den FC Bayern erneut herauszufordern. Nur im Zentrum klafft ein offensichtliches Loch. Weil erstens der Vertrag von Mahmoud Dahoud nicht verlängert wurde, der 27-Jährige beginnt eine neue Aufgabe in England bei Brighton & Hove Albion. Und zweitens Jude Bellingham (19) für etwas mehr als 100 Millionen Euro an Real Madrid verkauft wurde.
Ein Teil des Geldes möchte die Borussia investieren und die Anzeichen verdichten sich, dass es Edson Alvarez nach Dortmund ziehen wird. 25 Jahre alt ist der Mexikaner, seit 2019 arbeitet er im Mittelfeld von Ajax Amsterdam. Ein Sechser mit Härte, mit Leidenschaft, der auch in die Innenverteidigung rücken kann.
Alvarez möchte zum deutschen Vizemeister wechseln, entschieden ist die Sache aber noch nicht. Sebastian Kehl muss nun ausgerechnet mit Sven Mislintat verhandeln, der lange in Dortmund als Chefscout beschäftigt war und mittlerweile den sportlichen Bereich des niederländischen Topklubs gestaltet. Dortmund möchte nicht viel mehr als 30 Millionen Euro zahlen, Amsterdam schweben um die 40 Millionen Euro vor. Das übliche Transfer-Gezanke mit Summen, die für die meistens jenseits der Vorstellungskraft liegen. In der kommenden Woche wollen alle beteiligten Seiten einen entscheidenden Schritt weiterkommen.
BVB-Aufregung um möglichen Nmecha-Wechsel
Edson Alvarez würde die Auswahl im Mittelfeld vergrößern. Dies gilt genauso für Felix Nmecha, der für eine geringere Summe zu haben ist. Dafür wäre die Aufregung eine größere, sollte der 22-Jährige vom VfL Wolfsburg in Dortmund unterschreiben. Nmecha wird aufgrund einiger umstrittener Beiträge in den sozialen Medien Homophobie vorgeworfen, bei Instagram hat der Christ, der seinen Glauben immer wieder betont, als Antwort darauf in einer Botschaft geschrieben: „Ich habe auf meiner Fußball-Reise Menschen mit allen erdenklichen Hintergründen, Ethnien und Glaubensrichtungen getroffen. Es ist wichtig, dass ich klarstelle, dass ich wirklich alle Menschen liebe und niemanden diskriminiere.“
Weitere BVB-Themen
Sportlich, das glauben die Dortmunder Chefs, würde der offensive Mittelfeldspieler, ausgebildet in England bei Manchester City, der Mannschaft weiterhelfen. In der vergangenen Spielzeit hat er drei Tore für Wolfsburg geschossen, sechs vorbereitet. Bundestrainer Hansi Flick lud ihn deswegen sogar zur Nationalelf ein. Zwischen 15 und 20 Millionen müsste der BVB wohl zahlen, um den Nationalspieler zu verpflichten.
Thomas Meunier könnte den BVB verlassen
Wie viel Geld Sebastian Kehl am Ende ausgeben kann, hängt auch davon ab, ob noch Spieler verkauft werden. Rechtsverteidiger Thomas Meunier (31, Vertrag bis 2024) darf den Verein verlassen, auch einen Abgang von Giovanni Reyna (20, Vertrag bis 2025) können sich die Verantwortlichen vorstellen, sollte ein zweistelliges Millionenangebot eingehen. Der Hochveranlagte hat es bislang aufgrund seiner vielen Verletzungen nicht geschafft, sich nachhaltig durchzusetzen. Man müsse erst mal abwarten, was der Spieler wolle, heißt es beim BVB.