Hamburg. Schalkes Ron Schallenberg patzte beim Gegentor zum 0:2 in Hamburg böse. Nach dem Spiel erklärte er den Fehler.

Ein paar Jahre will Ron Schallenberg noch Fußballprofi bleiben, doch wenn er irgendwann auf seine Karriere zurückblickt, wird er sich an den 23. November 2024 nicht so gern zurückerinnern. Vor allem nicht an das, was in der 30. Minute passierte. Schallenberg, beim FC Schalke 04 im Spiel beim Hamburger SV als Innenverteidiger eingesetzt, bekam nur wenige Sekunden nach dem Gegentor zum 0:1 im eigenen Strafraum den Ball zugespielt. Kurze Zeit später lag der Ball aber wieder im eigenen Tor.

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Was passierte? Schallenberg schilderte es auf Nachfrage dieser Zeitung so: „Ich bekomme den Ball und will ihn im ersten Moment nach außen zu Taylan Bulut spielen. Ich bekomme aber das Gefühl, dass der Ball dann zu viel Druck kriegen würde und entscheide mich dafür, ihn zu Torwart Justin Heekeren zu spielen, obwohl ich ihn nicht sehe. Leider treffe ich den Ball mit der Hacke, weshalb er zu weit nach rechts geht.“ Und zwar genau in die Füße von Ransford Königsdörffer, der ganz locker aus kurzer Entfernung das 2:0 für den HSV erzielen konnte. „Ich übernehme zu 100 Prozent die Verantwortung“, sagte Schallenberg über das Gegentor. Dass er nach dem Spiel dennoch auch lächeln konnte, lag am restlichen Spielverlauf. Schalke holte beim 2:2 (0:2) noch einen Punkt.

firo :  23.11.2024,
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Hamburger SV - Schalke 04
Enttäuscht: Schalkes Ron Schallenberg unmittelbar nach seinem Fehler. © Max Ellerbrake / firo Sportphoto | Max Ellerbrake

„In neun von zehn Fällen killt so ein Fehler das Spiel, da werde ich eine Nacht brauchen. Aber ich bin sehr erleichtert, das ist jedem klar“, sagte Schallenberg und ergänzte: „In der Pause haben wir uns gesagt, dass wir nichts mehr zu verlieren haben. Hamburg war nicht mehr so griffig, hat uns spielen lassen, stand ja auch unter Druck, das hat man gemerkt.“ Und auch Schallenberg fing sich, trug mit guter Abwehrarbeit zum Punktgewinn bei.

Schalke-Torschütze Amin Younes schwärmt

Das hoben auch Trainer Kees van Wonderen und Torschütze Amin Younes (traf zum 1:2) hervor. „Ich bin stolz auf Ron“, sagte Younes. „Dass er nach so einem Fehler so top weiterspielt, sich nicht hängen lässt, das zeugt von Qualität.“ Van Wonderen äußerte sich ähnlich: „Ron hat sich in der zweiten Halbzeit hervorragend gezeigt, trotz dieser großen Enttäuschung. Fehler passieren, ich habe in meiner Laufbahn auch Fehler gemacht. Entscheidend ist, wie man darauf reagiert. Für mich war es schön zu sehen, dass die ganze Mannschaft Ron helfen wollte, den Fehler zu reparieren.“

Doch wie lassen sich die individuellen Fehler abstellen, von denen es in dieser Saison schon sehr viele gab? „Das kann man nicht trainieren“, sagte Schallenberg. „Das ist eine Frage des Selbstvertrauens, der Selbstverständlichkeit. Wenn du mit 23 Punkten auf Platz drei stehst, dann glaube ich nicht, dass sowas passiert.“ Dass Schallenberg das Selbstvertrauen fehlte, wies Younes aber klar zurück - und lobte seinen Mitspieler erneut: „Wenn du nach einem Fehler so weitermachst, dann musst du viel Selbstvertrauen haben.“

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