Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 soll Torwart Ralf Fährmann eine Abmahnung zugestellt haben. Wie die Klub darauf reagiert.
Am Mittwoch gab es eine Nachricht, die beim Fußball-Zweitligisten FC Schalke 04 alle sportlichen Diskussionen für einen Tag überdeckte. Die Königsblauen gründen eine Fördergenossenschaft, die im ersten Schritt Stadion-Anteile erwerben soll - Vorstandschef Matthias Tillmann begründete diesen Schritt ausführlich in einem Exklusiv-Interview mit dieser Zeitung. Etwas unter ging am Abend die Nachricht, dass die Königsblauen ihrem langjährigen Torwart Ralf Fährmann (36) eine Abmahnung zugestellt haben sollen. Stimmt das?
Fährmann bestritt 289 Pflichtspiele für die Schalke-Profis
Fährmann, der im Alter von 14 Jahren zu den Königsblauen, für die Profis 289 Pflichtspiele bestritt und sie zwischenzeitlich als Kapitän aufs Feld führte, ist seit Beginn der Sommervorbereitung 2024/2025 kein Teil mehr des Profikaders. Die Schalker hatten Fährmann mitgeteilt, dass mit ihm nicht mehr geplant würde. Freiwillig entschied sich Fährmann daraufhin, sich bei der U23 fitzuhalten. Im Training dort zog er sich nach Vereinsangaben Anfang September einen Außenbandriss im Knie zu und ist verletzt. Einen neuen Klub hat er nicht gefunden.
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Über seine Zeit auf Schalke äußerte sich Fährmann in einem Interview mit Sport Bild. Darin begründete Fährmann, warum er eine Auflösung seines sehr gut dotierten Vertrages, der noch bis Juni 2025 gilt, ablehnte. „Ich habe mir alles hart erarbeitet, habe gekämpft und gelitten. Diesen Vertrag habe ich mir verdient. So einfach ist das.“
Wie Schalke 04 schriftlich reagiert
Nach Sport-Bild-Angaben habe Schalke Fährmann die Abmahnung zugestellt, weil das Interview ohne Erlaubnis des Klubs geführt worden sei und er über interne Vorgänge gesprochen habe. Wir fragten den Klub, ob das stimmen würde. Die Königsblauen antworteten schriftlich: „Zu arbeitsrechtlichen Angelegenheiten zwischen Verein und Ralf Fährmann wird sich Schalke 04 nicht im Detail äußern. Nicht korrekt ist die Darstellung, dass es um den Inhalt des besagten Interviews geht, sondern darum, dass vertraglich festgeschriebene Prozesse nicht eingehalten wurden.“ Eine Klausel im DFL-Standardvertrag für Profispieler besagt nach unseren Informationen, dass alle Interviews anzuzeigen sind, bevor sie geführt werden. Sport Bild schickte das Interview nach eigenen Angaben zur Autorisierung an den Klub, nachdem es geführt worden war. Das segnete der Verein ab.
Nach Sport-Bild-Angaben will Fährmann juristisch gegen die Abmahnung vorgehen.
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