Gelsenkirchen. Sechs Monate nach der 0:3-Schmach kehrt Schalke nach Magdeburg zurück. Mit einem runderneuerten Kader und neuer Taktik.
Fast genau ein halbes Jahr liegt die letzte Fahrt des FC Schalke 04 nach Magdeburg zurück, und es gibt wirklich niemanden bei den Königsblauen, der sich gern daran zurückerinnert. Die Königsblauen unterlag nach einer aberwitzig schwachen ersten Halbzeit mit 0:3, eine Niederlage, die eine Kette an Ereignissen auslöste: Allen Schalkern wurde bewusst, dass die Saison wirklich mit dem Abstieg enden könnte, die Vereinsführung trieb den XXL-Umbau in allen Bereichen des Klubs energisch voran und die zerstrittene Mannschaft raufte sich danach noch einmal zusammen. Am Sonntag fährt Schalke wieder nach Magdeburg (13.30 Uhr/Sky). Runderneuert, mit neuem Mut.
In dieser Woche kamen die Zugänge 12 bis 15 in dieser Sommer-Transferperiode. Am Freitag stieß Christopher Antwi-Adjei (30) hinzu, der zuletzt für den VfL Bochum spielte, dort aber keinen neuen Vertrag mehr bekam. Er hatte sich beim Oberligisten TuS Ennepetal fit gehalten, der Mannschaft seines Bruders. Der Außenspieler bringt die Erfahrung aus 113 Bundesliga- und 62 Zweitligaeinsätzen mit nach Schalke, unterschrieb einen Zweijahresvertrag. „Mit seiner Geschwindigkeit und Beweglichkeit wird er unser Spiel noch flexibler gestalten“, sagte Sportdirektor Marc Wilmots. Es kann gut sein, dass Antwi-Adjei und auch Ilyes Hamache (FC Valenciennes), den die Schalker am Dienstag verpflichtet hatten, schon in Magdeburg zum Kader gehören. „Sie sind schnell, haben Qualitäten im Eins-gegen-eins, können links und rechts vorne spielen. Wir haben zusätzliche Optionen in der Offensive, und das ist gut“, sagte Trainer Karel Geraerts.
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Aus der Startelf, die im Februar 0:3 verlor, werden wohl nur noch Kapitän Kenan Karaman und Vize-Kapitän Paul Seguin erneut auf dem Platz stehen, die Strategie nicht mehr 3-5-2 lauten, sondern 4-2-3-1. Neue Anfangsformation, neue Taktik, neue Herangehensweise? „Wir müssen ganz anders spielen, das komplette Gegenteil von dem, was im Februar in der ersten Halbzeit passiert ist. Wir waren nicht aggressiver genug, haben zu einfache Gegentore bekommen. Magdeburg spielt immer noch gut Fußball, ist sehr beweglich“, sagte Geraerts. Umbauen muss der Trainer die Innenverteidigung, da Ron Schallenberg (gesperrt) und Tomas Kalas (verletzt) fehlen. Ibrahima Cissé ist am Sonntag Abwehrchef. Und der zweite Mann? „Da werde ich das Abschlusstraining abwarten“, sagte Geraerts. Zur Auswahl stehen dem Trainer die Zugänge Martin Wasinski und Felipe Sanchez sowie Abwehr-Oldie Marcin Kaminski.
Ehemalige Schalke-Mitarbeiter sind vors Arbeitsgericht gezogen
Vor dem vierten Saison-Pflichtspiel stimmt der Teamspirit bei den Königsblauen - außerhalb des Platzes sind die Folgen der Hinrunde und die Ereignisse, die auch das 0:3 im Februar auslöste, noch nicht ausgestanden. Vor dem Arbeitsgericht Gelsenkirchen klagen derzeit viele geschasste oder degradierte Schalker aus verschiedenen Gründen - zum Beispiel Ex-Torwarttrainer Simon Henzler und die ehemaligen Physiotherapeuten Tim Hielscher und Thomas Kühn. Auch Ex-Co-Trainer Matthias Kreutzer, dessen Vertrag unbefristet läuft, hat einen Anwalt eingeschaltet, ebenso der gefeuerte Videoanalyst Lars Gerling. Im Februar waren alle in Magdeburg noch dabei - bei einem 0:3, das auf Schalke niemand vergessen hat.
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