Aalen. Im DFB-Pokal ist Tobias Mohr Schalkes Matchwinner. Das Transfer-Theater rund um den Mittelfeldspieler scheint endlich beendet zu sein.

In Aalen war es für Tobias Mohr wieder so weit. Nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit drehte der Linksaußen zum Jubellauf ab, schickte einen Gruß nach Hause zu seiner Frau und seinem Sohn und klatschte mit dem Klub-Fotografen ab. Beim Sieg gegen den Fünftligisten VfR Aalen am Samstagnachmittag traf der 28-Jährige zum 2:0-Endstand für Schalke 04. Seine Vorlage per Freistoß-Flanke auf Kenan Karaman zum Führungstreffer rundete die gute Leistung von Mohr ab.

Schalke glanzlos weiter - was auf dem Transfermarkt noch passieren soll | 19:04-Talk

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    „Es war ein gelungener Nachmittag. Jeder Scorerpunkt tut mir gut und heute waren es gleich zwei – das tut doppelt gut“, sagte er nach Schlusspfiff mit einem Strahlen. Wichtig sind die zwei Torbeteiligungen von Mohr gleich in doppelter Hinsicht – einerseits für Schalke 04. Denn vor allem dank Mohr und dem ebenfalls guten Torschützen Kenan Karaman hat Schalke die zweite Hauptrunde im DFB-Pokal erreicht. Andererseits profitiert auch Mohr persönlich von den Erfolgserlebnissen, in seiner aktuellen Situation sogar noch mehr als die meisten anderen Profis.

    Schalke: Tobias Mohr spielt um seine Zukunft - und hat gute Karten

    Denn schon seit Beginn der Vorbereitung spielt Tobias Mohr um seine Zukunft. Wie auch einigen anderen Profis wurde dem 28-Jährigen kurz nach dem Ende der Vorsaison mitgeteilt, dass er Schalke verlassen soll. Die damaligen Aussagen waren unmissverständlich: Mohr spiele in den Planungen für die Saison 2024/25 keine Rolle – genau wie Sebastian Polter, Henning Matriciani und Lino Tempelmann. Das wurde ihm von der Vereinsführung in einem Gespräch mitgeteilt.

    Doch die Situation von Mohr hat sich im Laufe der vergangenen Wochen komplett gewandelt. Der Linksfuß konnte in der Vorbereitung überzeugen und stand zu Saisonbeginn überraschend in der Startelf – auch da konnte er glänzen. Nach drei Pflichtspielen steht er bereits bei zwei Toren und zwei Vorlagen. In 21 Partien der Vorsaison kam er auf nur ein Tor und zwei Vorlagen.

    Tobias Mohr behält die Nerven: Der Schalke-Profi netzt in Aalen zum 2:0 ein.
    Tobias Mohr behält die Nerven: Der Schalke-Profi netzt in Aalen zum 2:0 ein. © DPA Images | Harry Langer

    Schalke: Karel Geraerts will Tobias Mohr behalten

    Geht es nach Trainer Karel Geraerts ist ein Abgang von Tobias Mohr in diesem Sommer vom Tisch. Der Belgier will den 28-Jährigen unbedingt behalten, wie er nach dem 2:0 in Aalen auf WAZ-Nachfrage klarstellte. „Vor Tobi muss man den Hut ziehen“, lobte der Coach. „Er hat seine Qualitäten schon wieder gezeigt, wie schon in den Ligaspielen. Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Ich will ihn behalten.“

    Dass er Mitte August 2024 wieder gefragt ist, freut den gebürtigen Aachener sichtlich. Obwohl es sportlich für ihn in seinen ersten beiden Jahren auf Schalke nicht komplett rund gelaufen ist, fühlte er sich bei den Gelsenkirchenern wohl. Die Ansage der Vereinsführung, dass er den Klub verlassen soll, hat ihn hart getroffen.

    Nach dem 2:0 feiern die Schalke-Profis Marcin Kaminski, Moussa Sylla und Tobias Mohr (von rechts nach links) vor den mitgereisten Fans in Aalen.
    Nach dem 2:0 feiern die Schalke-Profis Marcin Kaminski, Moussa Sylla und Tobias Mohr (von rechts nach links) vor den mitgereisten Fans in Aalen. © DPA Images | Harry Langer

    Auch Tobias Mohr will auf Schalke bleiben

    Die Frage ist nun allerdings: Will Tobias Mohr nach all dem Drama überhaupt auf Schalke bleiben? Gründe, den Klub zu verlassen, hat er eigentlich genug. Trotzdem sagt er: „Aktuell gibt es keine Gespräche mit den Verantwortlichen.“ Seine Situation sei unverändert. „Die Zweifel kommen von Anderen. Nach der Transferperiode werden wir sehen, was aus den Zweifeln geworden ist.“

    Aktuell, das versichert Mohr, habe er auf Schalke Spaß. „Ich trete selbstbewusst auf, sammle meine Scorerpunkte und will genau so weitermachen – auf Schalke.“ Dass er bei den Königsblauen im dritten Jahr endlich wichtig ist, genießt er sichtlich. Es scheint, als könne der 28-Jährige seinen nächsten Jubellauf im königsblauen Trikot kaum erwarten – womöglich ist es schon am kommenden Sonntag (13.30 Uhr/Sky) im Zweiliga-Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg wieder so weit. Der Fotograf wird hinter der Bande erneut bereit stehen, um mit Mohr zu jubeln.

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