Gelsenkirchen. Mit Emil Höjlund verpflichtete Schalke im Sommer ein Mittelstürmer-Talent. In der Datenanalyse beleuchten wir Stärken und Schwächen des Dänen.

Trotz des Abgangs von Keke Topp verfügt Schalke 04 weiterhin über ein Sturm-Talent in den eigenen Reihen. Der 19 Jahre Emil Höjlund kam im Sommer vom FC Kopenhagen nach Gelsenkirchen. Für seine Dienste überwies S04 200.000 Euro nach Dänemark, durch Bonuszahlungen könnte Höjlund noch teurer werden.

An den ersten beiden Spieltagen kam der Bruder von Nationalspieler Rasmus Höjlund (Manchester United) bereits zum Einsatz. Auf eine Einwechslung beim 5:1 gegen Braunschweig folgte das Startelf-Debüt in Nürnberg, das bereits nach einer Halbzeit beendet war. Das lag aber nicht etwa an seiner Leistung, sondern war nach einem Platzverweis gegen Schalke taktisch bedingt. Bis zu seiner Auswechslung zeigte Höjlund einen ordentlichen Auftritt, ohne zu glänzen, vergab kurz vor dem Pausenpfiff seine erste und einzige Chance.

Ob der Junioren-Nationalspieler das Potenzial besitzt, bereits jetzt die durch den Topp-Abgang entstandene Lücke (fünf Tore in 25 Einsätzen) in der Offensive zu füllen? In der Datenanalyse beleuchten wir gemeinsam mit unserem Partner Createfootball die Stärken und Schwächen des Youngsters.

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19:04 - Inside Schalke

Schalke-Youngster Emil Höjlund: Stärken und Schwächen

Stärken:

  • Abschluss
  • Ballkontrolle
  • Pressing
  • Spielerische Fähigkeiten
  • Stellungsspiel

Schwächen:

  • Effizienz im Dribbling
  • Offensivzweikampf
  • Fehlende Profierfahrung

Schalke: Der Spielstil von Neuzugang Emil Höjlund

Mit Höjlund sicherte sich Schalke einen Angreifer, der auch wichtige Qualitäten im Spiel gegen den Ball mitbringt. Er gilt als engagierter Pressingspieler, setzt die gegnerischen Spieler im Aufbau konstant unter Druck. In der dänischen U19-Liga gewann er herausragende 87 Prozent seiner Defensivzweikämpfe - kein Spieler war effizienter.

Emil Höjlund wird von Schalke-Kapitän Kenan Karaman geherzt.
Emil Höjlund wird von Schalke-Kapitän Kenan Karaman geherzt. © Max Ellerbrake / firo Sportphoto | Max Ellerbrake

Im Spiel mit dem Ball ist Höjlund wie für einen Mittelstürmer üblich oft auf der zentralen Bahn unterwegs. Er kippt aber auch gerne in die Halbräume ab. Auch unter hohem Gegnerdruck kann er dank seiner technischen Fähigkeiten den Ball kontrolliert annehmen und weiterverarbeiten. Höjlund nimmt viel am Spielgeschehen teil. Eine Passquote von 85 Prozent kann sich sehen lassen.

Mit dem Ball am Fuß sucht der Skandinavier gerne den Weg in die Tiefe. Sein explosiver Antritt hilft ihm dabei, Eins-gegen-Eins-Duelle zu gewinnen. In Strafraumnähe fehlt Höjlund die Effizienz im letzten Drittel bisher. Im mittleren Drittel des Spielfelds gelingt es ihm häufiger, die gegnerischen Linien mit dem Ball am Fuß zu brechen.

Schalke-Neuzugang Höjlund bereitet gerne vor

Höjlund ist kein reiner Abschlussspieler. Der 1,91 Meter große Stürmer nutzt seine Physis, um Zuspiele festzumachen und vor dem Gegner abzuschirmen. Dabei lässt er sich häufig ins Mittelfeld fallen und legt dann auf nahestehende Mitspieler ab oder sucht den Pass in die Tiefe, bevor er sich von seinem Gegenspieler löst und selbst per Sprint den Weg nach vorne sucht. Höjlund versucht darüber hinaus, seine Teamkollegen per Steckpass in Szene zu setzen. Mit durchschnittlich mehr als einer Torschussvorlage pro Spiel erzielte er einen Top-Wert in der dänischen U19-Liga.

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Die Hauptaufgabe des Jungstürmers ist aber, natürlich: Toreschießen. Auch dafür bringt er vielversprechende Anlagen mit. Höjlund zeigt ein gutes Gespür für die richtigen Räume im gegnerischen Strafraum. Häufig kommt er in der Box in zentraler Position zum Abschluss. In der U19 benötigte er weniger als vier Schüsse für ein Tor und erzielte im Schnitt 0,8 Treffer pro Partie. Knapp 70 Prozent seiner Abschlüsse kommen aufs gegnerische Tor. Dabei ist Höjlund zielstrebig. Durchschnittlich benötigt er nur einen Kontakt, um Zuspiele im Strafraum zu verwerten. Mit beiden Füßen ist Höjlund technisch versiert.

Schalkes Höjlund in der Datenanalyse: das Fazit

Als Spielertyp ähnelt Höjlund seinem älteren Bruder Rasmus, den Manchester United vor einem Jahr immerhin für rund 70 Millionen Euro verpflichtete: Er ist ein moderner Mittelstürmer, der intelligentes Stellungsspiel, spielerische Fähigkeiten und einen guten Torriecher vereint. Dazu kommen Stärken im Anlaufverhalten und in der Ballverarbeitung unter Gegnerdruck. In Kopenhagen bewies er sich auch auf internationalem U19-Topniveau (vier Tore, drei Vorlagen in der Youth League). Um auch im Profibereich eine gute Rolle zu spielen, muss sich Höjlund im Eins-gegen-Eins steigern und seinen Körper noch besser einsetzen.

Gelingt ihm das, könnte Höjlund im Schatten von Moussa Sylla weiter heranreifen und im Laufe der Saison eine ähnliche Rolle wie Keke Topp in der Vorsaison einnehmen.

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