Gelsenkirchen. Justin Heekeren ist Schalkes neue Nummer eins. Das ist eine überraschende Entscheidung von Trainer Karel Geraerts. Ein Kommentar.
Die Saison 2024/2025 hat noch nicht einmal angefangen - und direkt gibt es beim FC Schalke 04 den ersten sportlichen Paukenschlag: Der hochgelobte Ablösefrei-Zugang Ron-Thorben Hoffmann sitzt am ersten Spieltag nur auf der Bank, und das ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Eintracht Braunschweig. Justin Heekeren, noch vor zwei Monaten Verkaufskandidat, ist erst einmal die Nummer eins. Diese Entscheidung von Trainer Karel Geraerts ist nicht nur überraschend - sie ist ein Risiko.
Schalke: Hoffmann bekam in der Vorbereitung viel Lob
Hoffmann, ausgebildet in den Nachwuchsleistungszentren von Hertha BSC, Bayern München und RB Leipzig, in einem Torwartteam mit Manuel Neuer, Stammkeeper in Braunschweig, spielte eine solide Vorbereitung, bekam von Geraerts und den Direktoren Marc Wilmots und Ben Manga immer viel Lob. Er sei als Nummer eins geholt worden, sagte Geraerts nicht nur einmal, und wenn er sich keine großen Schwächen erlauben würde...
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Schwächen leistete sich Hoffmann auch nur wenige - er zeigte das, was er kann. Nicht gerechnet hatte er mit einem Herausforderer , der sich in den vergangenen beiden Jahren im Hintergrund gehalten hatte, nun aber ab dem ersten Trainingstag auf Attacke setzte. Justin Heekeren, nicht so erfahren wie sein Konkurrent, aber mit dem Selbstvertrauen aus acht Zu-Null-Spielen in 14 Partien in der zweiten belgischen Liga zurückgekehrt, wirkte lautstärker, machte mit einer mutigen Ansage auf sich aufmerksam. Dabei erwies er sich trotzdem im Torwart-Quartett als teamfähig.
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Heekeren verkürzte durch eine sehr gute Vorbereitung den Rückstand auf Hoffmann - doch auch teamintern hatte niemand mit Geraerts‘ Entscheidung gerechnet. Hoffmann steht nun erst einmal als der düpierte Neue da, der sich nicht gegen ein Talent durchsetzen konnte, das erst zwei Zweitliga-Spiele bestritten hat. Heekeren steht unter besonderer Beobachtung - wie vor ihm in den vergangenen Jahren so viele andere Torhüter.
Er ist der Nachfolger von Ralf Fährmann, der zum ersten Mal seit vielen Jahren nicht mehr zum Kader gehört. Er ist der Nachfolger des populären Marius Müller, der mit seinen Paraden maßgeblich am Klassenerhalt beteiligt war. Packt er es? Ist Heekeren diesem Druck gewachsen? Geraerts traut es ihm zu. Er hat nicht die naheliegende Lösung der T-Frage gewählt.
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