Dortmund. Borussia Dortmund gab Abwehrtalent Nnamdi Collins für kleines Geld an Eintracht Frankfurt ab. Jetzt rächt sich diese Entscheidung.
Nnamdi Collins war zuletzt der Sieggarant bei Eintracht Frankfurt. Alle drei Bundesligaspiele, die der 20 Jahre alte Abwehrspieler für die Hessen bestritten hat, endeten mit drei Punkten für die SGE. Zugegeben: Beim ersten Liga-Einsatz gegen die TSG Hoffenheim reichte es nur zu einer Einwechslung kurz vor Schluss, der Einfluss auf jenes 3:1 am 31. August hielt sich folglich in Grenzen.
Ungleich größer war Collins‘ Anteil an den beiden jüngsten Siegen der Eintracht, am 7:2 gegen den VfL Bochum und am 2:3 gegen den VfB Stuttgart. 90 Spielminuten samt Vorlage sprangen gegen den Revierklub heraus, 77 Minuten gegen die Schwaben. Für den Moment hat sich der gebürtige Düsseldorfer auf der rechten Abwehrseite der SGE festgebissen. Das hat natürlich viel mit der Verletzung von Platzhirsch Rasmus Kristensen zu tun. Aber auch unabhängig hat Collins unter Beweis gestellt, dass er die Eignung für die Bundesliga mitbringt.
Collins hätte für den BVB wichtig werden können
An dieser Stelle richtet sich unweigerlich der Blick auf die Verantwortlichen von Borussia Dortmund. Der BVB hatte nach und nach sein Vertrauen in das einst hochgelobte Nachwuchstalent verloren und zog einen Schlussstrich im Sommer vergangenen Jahres. Collins wurde für eine schlanke Ablöse von unter einer Million Euro an den Main transferiert – ohne Rückkaufoption, ohne Weiterverkaufsbeteiligung.
Heißt: Dortmund hat weder Zugriff auf den deutschen Junioren-Nationalspieler noch die Chance auf nachträglichen Transfererlös. Letzterer Aspekt mag weniger schwer wiegen als die Erkenntnis, dass man mit Collins einen Jungprofi hat gehen lassen, der in der aktuellen Situation wichtige Hilfe hätte leisten können. Die BVB-Abwehr wird bekanntlich von Verletzungssorgen und Formschwäche gebeutelt. Wie gerne hätte Trainer Nuri Sahin das verschmähte Juwel jetzt wohl als weitere Option im Kader?
Entscheidung gegen Nürnberg
Für Collins ist die Zeit in Dortmund Vergangenheit, jetzt zählt nur noch Eintracht Frankfurt und der DFB-Nachwuchs. „Ich bin drangeblieben“, sagte der Rechtsfuß vor dem U21-Länderspiel gegen Dänemark, „das ist der Grund, warum es gerade so läuft. Ich habe im Training Gas gegeben und wusste immer, woran ich bin. Ich war mental ready und habe jetzt ordentliche Spiele gemacht.“
„Bei Eintracht“, lobt Collins seinen Arbeitgeber, „wird super gearbeitet, das kann ich bestätigen. Ich habe in dem Jahr viele Sachen dazulernen können.“ Zwar war nach eigenen Angaben ein Wechsel zum 1. FC Nürnberg im zurückliegenden Sommer „schon sehr konkret“. Aber: „Nach meiner guten Vorbereitung war das auch schnell wieder vom Tisch.“ Nun wisse man in Frankfurt um seine Fähigkeiten. Bei Borussia Dortmund waren sie sich darüber offenbar nicht ganz so im Klaren.