Dortmund. Eine Ultragruppierung von Celtic Glasgow überschreitet bei ihrer Palästina-Solidarität Grenzen. Auch beim BVB? Das sagt die Polizei Dortmund.
Dienstagabend, Flutlicht, die Champions-League-Hymne wird erklingen, über 80.000 Menschen werden sich auf den Tribünen drängeln, wenn der BVB im zweiten Königsklassen-Spiel Celtic Glasgow empfängt. Ein Duell zweier Traditionsklubs mit einer großen Fan-Szene, wobei ein Teil der Anhängerinnen und Anhänger des schottischen Meisters in der Kritik steht. Die Ultragruppierung „Green Brigade“ stellt sich hinter Palästina, was an sich nicht verwerflich ist. Die Taten der Hamas vernachlässigt sie dabei aber.
Wie gehen Borussia Dortmund und die Polizei damit um, sollte es zu Protestbekundungen kommen, die Grenzen überschreiten? Wie zum Beispiel am 7. Oktober 2023, dem Tag, an dem Hamas-Terroristen mehr als tausend israelische Menschen getötet und Geiseln genommen hatten. An diesem Tag hielten Mitglieder der „Green Brigade“ ein Banner hoch mit der Aufschrift „Befreit Palästina - Sieg dem Widerstand!“.
BVB und Polizei steht im Austausch - „Die Green Brigade ist bekannt“
Die Uefa verbietet politische Botschaften im Stadion. Palästina-Flaggen dürfen Celtic-Fans aber natürlich hochhalten, wie sie dies auch oft tun. Die Ultras haben allerdings auch schon eine grüne Flagge mit den Worten „Ultras Celtic“ in arabischer Schrift geschwenkt, die an die Flagge der Hamas erinnerte und wohl auch erinnern sollte. Der Klub entzog später 200 Mitgliedern der „Green Brigade“ die Dauerkarte.
Der BVB, der sich in besonderem Maße gegen Antisemitismus engagiert, verweist darauf, dass man mit der Polizei eng zusammen arbeite. Die Polizei Dortmund teilt auf Nachfrage mit: „Die Green Brigade ist der Dortmunder Polizei bekannt. Grundsätzlich fließen alle sicherheitsrelevanten Informationen in die Planung des Sicherheitskonzeptes für ein Fußballspiel ein. Wir bitten um Verständnis, dass wir aus polizeitaktischen Gründen keine weiteren Details unseres Sicherheitskonzeptes darlegen können.“
Die Geschichte des BVB-Gegners Celtic erinnert Fans an die Situation der Palästinenser
Der Grund für die Unterstützung der Palästinenser liegt in der Geschichte Celtics begründet, sie ist von irischen Einwanderern geprägt. Viele Fans sehen in der irischen Geschichte mit der britischen Besatzung Parallelen zur Situation in Nahost. „Celtic wurde aus einer Hungersnot und Unterdrückung geboren, ein Produkt der Kolonialherrschaft, des Todes und der Massenvertreibung von Menschen“, erklärt die „Green Brigade“. „Aufgrund dieser Geschichte sind die Fans von Celtic für ihr Mitgefühl und ihre Solidarität bekannt. Sie stellen sich stets auf die Seite der Unterdrückten und Mittellosen.“
In der vergangenen Saison spielte bei Celtic Glasgow noch Liel Abada, ein israelischer Nationalspieler. Der damalige Nationaltrainer Israels, Alon Hazan, beschrieb die Celtics Ultragruppe als „antisemitisch“ und riet Abada, den Klub zu wechseln. Mittlerweile spielt dieser für Charlotte in den USA.
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