Dortmund. BVB-Trainer Nuri Sahin sieht beim 4:2-Sieg gegen den VfL Bochum viele Dinge, die ihm gut gefallen – aber auch beunruhigende Schwächen.
Nuri Sahin hatte gut lachen nach diesem Spiel, der Trainer von Borussia Dortmund konnte sich über einen 4:2 (1:2)-Sieg gegen den VfL Bochum freuen. Ein hochverdienter Sieg, der allerdings mit erheblichen Anlaufschwierigkeiten zustande gekommen war, gegen Ende der ersten Halbzeit hatte der BVB noch 0:2 zurückgelegen – und Bochum hatte sogar die große Chance aufs 3:0 vergeben, als Myron Boadu vollkommen allein aufs Tor zugelaufen war, den Ball dann aber knapp vorbeigesetzt hatte.
„Das hätte der Killermoment sein können“, meinte Sahin später. War es aber nicht, weil Boadu eben nicht traf und weil stattdessen die Dortmunder noch kurz vor der Pause auf 1:2 herankamen, eines Kopfballs von Serhou Guirassy sei Dank. „Ich bin glücklich, dass die Mannschaft auch nach dem Rückstand drangeblieben ist, dass sie die Drehzahl hochgehalten hat“, lobte der BVB-Trainer. „Und was mich sehr, sehr glücklich macht, ist die Art und Weise, wie sich die Spieler in der Halbzeitpause in der Kabine verhalten haben, das gibt mir ein extrem gutes Gefühl.“ So bleibe ein Spiel, „aus dem wir extrem viel mitnehmen können und wir sind extrem glücklich über die drei Punkte“.
Mitnehmen konnten die Dortmunder auch viel Anschauungsmaterial zum Thema: wie man besser nicht verteidigt. Das 0:2 war ein klassischer individueller Fehler, Torhüter Gregor Kobel vertändelte im eigenen Strafraum den Ball. Beim 0:1 wie bei der großen Chance zum 0:3 und später auch bei einigen weiteren Bochumer Chancen stimmte es grundsätzlich nicht in der schwarz-gelben Abwehr.
BVB-Trainer Nuri Sahin: „Das war sehr, sehr schlecht verteidigt“
„Das war sehr, sehr schlecht verteidigt“, sagte Sahin über die Großchance, die das entscheidende Tor hätte bringen können und die durch einen simplen langen Ball und einen ähnlich simplen Doppelpass kreiert wurde. „Du kannst hinten nicht zwei gegen zwei spielen, gerade gegen eine Raute ergibt es wenig Sinn, nur mit zwei Mann hinten zu stehen.“
Und beim ersten Gegentreffer hatte Sahin eine veritable Mängelliste ausgemacht: „Da geht es darum: Wer geht zum Kopfball, wer verteidigt in seiner Bahn, wer geht zum Ball, wer sichert ab?“, erläutert der Trainer. Weil aber seine Spieler nichts davon richtig machten, schon gar nicht abgestimmt, wirkte der BVB in viel zu vielen Szenen defensiv konfus. „Da müssen wir uns weiterentwickeln“, wusste auch Sahin. „Du musst eng an die Männer ran, du musst die Bälle am besten erobern, wenn die Gegenspieler mit dem Rücken zum Tor stehen.“ Zeit, das einzuüben bleibt wenig, schon am Dienstag (21 Uhr/Prime) geht es ind er Champions League gegen Celtic Glasgow. „Ich hoffe, dass wir uns so schnell wie möglich entwickeln“, erklärt der Trainer daher.