München. Das DFB-Team steht nach dem ersten Jahr unter Nagelsmann perfekt da. So gut, dass der Bundestrainer nun schon zweigleisig planen kann.

Es hätte nicht besser laufen können zu Julian Nagelsmanns Dienstjubiläum. Der Bundestrainer hat mit seinem Team im Oktober eine perfekte Ausgangslage geschaffen, um den Feinschliff vorzunehmen für das Viertelfinale der Nations League im März und die mögliche Endrunde im Sommer – aber auch perspektivisch Richtung Weltmeisterschaft 2026.

Erstens kommt der dominante Spielstil der DFB-Elf immer besser zum Vorschein, und das auch in Situationen, in denen die Mannschaft unter Druck gerät. Besonders gut gefiel Nagelsmann am Montagabend beim 1:0 gegen die Niederlande die Arbeit im Gegenpressing. Kaum ein Gegner wird sich dem in dieser Qualität entziehen können. Nun geht es an die Details.

DFB-Team: Kimmich und Rüdiger steigen auf

Zweitens scheint sich nach dem Abschied der verbliebenen Weltmeister und Kapitän Ilkay Gündogan erstaunlich schnell eine neue Hierarchie zu bilden. Anders als in seiner ersten Zeit mit der Binde, ist Joshua Kimmich in die Rolle des Spielführers hineingewachsen. Er erledigt seinen Job als Rechtsverteidiger mehr als zuverlässig und will nicht krampfhaft im Fokus stehen. Zudem wirkt Abwehrchef Antonio Rüdiger stellvertretend für die gesamte Mannschaft reifer.

Deutschland - Niederlande
Großer Jubel bei der DFB-Elf: hier mit (von links) Oliver Baumann, Joshua Kimmich und Antonio Rüdiger. © DPA Images | Sven Hoppe

Drittens hat sich der Konkurrenzkampf erhöht. In diesem Oktober haben sich Deniz Undav und Jamie Leweling nicht nur mit ihren Toren empfohlen. Der zweite Anzug sitzt, mehr noch: Man kann ihn zu bestimmten Anlässen selbstbewusst tragen. Nagelsmann kann nun zweigleisig Richtung 2026 planen, auf Erfahrung vertrauen, aber gleichzeitig an einem Umbruch basteln. Bestes Beispiel: das zentrale Mittelfeld, in dem Angelo Stiller und Aleksandar Pavlovic jetzt Pascal Groß und Robert Andrich herausfordern.

DFB-Team: Nagelsmann muss Plan wohl modifizieren

Eigentlich hatte Nagelsmann ja den Plan, einen Kader-Kern von etwa 15 Spielern zu formen. Diesen Plan muss er nun angesichts neuer, ungeahnter Optionen vermutlich modifizieren. Der Bundestrainer hatte in seinem ersten Jahr schon deutlich unangenehmere Aufgaben.

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