Amsterdam. Ein Jahr nach dem Tiefpunkt gegen Japan hat Bundestrainer Nagelsmann wieder für Spielfreude gesorgt. Die Deutschen honorieren es.
Die Niederlande ist in Deutschland nicht nur bekannt für gutes Gemüse, sondern vor allem auch für außergewöhnlich gute Fußballer. Insofern war es durchaus zutreffend, was Deniz Undav am Dienstagabend in Amsterdam in das ARD-Mikrofon sagte: „Holland ist keine Gurkentruppe.“ Nein, ganz sicher nicht. Die Niederländer sind EM-Halbfinalist und waren nah dran, sogar ins Finale der Europameisterschaft einzuziehen. Alleine dieser Fakt sollte ausreichen, um das 2:2 der deutschen Nationalmannschaft in der Johan-Cruyff-Arena als Erfolg zu werten.
Vielmehr als das Ergebnis aber machte das Zustandekommen und die Spielweise des DFB-Teams Zuversicht, dass das „zarte Pflänzchen Hoffnung“, das Bundestrainer Julian Nagelsmann in den vergangenen zehn Tagen rund um die Nationalmannschaft beobachtet hat, sich zu einer richtig schönen Blüte entwickeln kann. Nagelsmann, der am 22. September genau ein Jahr im Amt sein wird, hat der DFB-Auswahl wieder Spielfreude vermittelt.
TV-Quoten bei Nationalmannschaft im Aufschwung
Und die Deutschen haben wieder Lust auf ihre Nationalmannschaft. Zwar blieben im Auswärtsblock in Amsterdam viele Plätze frei, dafür nahmen umso mehr Menschen in Deutschland vor dem Fernseher Platz. Durchschnittlich 8,73 Millionen Zuschauer (36,2 Prozent Marktanteil) sind eine sehr gute Quote für ein Länderspiel.
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Zum Vergleich: Beim 1:4 gegen Japan vor einem Jahr in Wolfsburg sahen nur 5,85 Millionen Menschen zu (27,6 Prozent Marktanteil). Auch fußballerisch erlebte Deutschland dabei seinen Tiefpunkt. Ein Jahr später ist zwar noch lange nicht alles gut, was die Nationalmannschaft macht. Aber das Fundament für eine erfolgreiche Zukunft ist gelegt. Und die wichtigste Erkenntnis: Undav, Wirtz und Co. machen den Menschen wieder Spaß.