Paris. Olympia 2024 in Paris wurde spektakulär und mit klaren Botschaften eröffnet. Jetzt ist es an den Athleten ähnliches zu schaffen. Ein Kommentar.
Eine Eröffnungsfeier auf dem Wasser hatten sie sich vorgenommen, am Ende kam es auch von oben: Im strömenden Regen harrten die Zuschauer an der Seine dennoch gerne aus und jubelten den Athletinnen und Athleten auf den Booten zu, die sie zur offiziellen Zeremonie der Eröffnungsfeier von Olympia 2024 ins Trocadero-Stadion schipperten. Dort eröffnete Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die XXXIII. Olympischen Spiele offiziell. Mögen sie so spektakulär werden wie die Eröffnungsfeier.
Diese fand erstmals nicht in einem Olympiastadion, sondern auf dem Wasser statt. Ein massiver Aufwand wurde für die sichere Durchführung betrieben – mit Erfolg. Die Olympia-Macher von Paris legten einen grandiosen Auftakt hin. Die Aargauer Zeitung aus der Schweiz beschrieb es trefflich: „Der Tag des charmanten Größenwahns. Der Tag der verregneten Maßlosigkeit.“
Große Show und starke Botschaften
Paris zelebrierte auf teils bizarre, exzentrische, aber auch diverse, elegante und immer stilvolle Art und Weise eine moderne, junge, ungezwungene Form des großen französischen Nationalstolzes. In dieses Meisterwerk von Eröffnungsfeier waren Überraschungsauftritte von Sportstars wie etwa Fußball-Ikone Zinedine Zidane und Tennis-Superstar Rafael Nadal integriert, die als Fackelträger auftraten. Lady Gaga und Celine Dion sorgten für musikalische Glanzpunkte. Die Erhabenheit einer solch historisch gewachsene Prachtkulisse kann zudem kein noch so reicher Staat mit einer künstlich errichteten Glitzerwelt erreichen.
Doch es ging nicht nur um Romantik. Stark waren auch die Botschaften, die gesendet wurden – für Frieden, Solidarität und ein geeintes Europa. So erstrahlte die EU-Flagge auf einer Tanzplattform, John-Lennons-Friedenshymne „Imagine“ wurde intoniert und IOC-Präsident Thomas Bach hob hervor: „Nun sind wir Teil von einem Event, das die Welt in Frieden vereint.“
Südkorea mit Nordkorea verwechselt
Die Eröffnungsfeier ließ Gegensätze verschmelzen, Metal und Oper funktionierten gemeinsam, wurden so zu etwas noch Größerem. Ließe sich dies übertragen: Die Welt könnte ein so friedlicher Ort sein.
So hat die Eröffnungsfeier trotz zweier Patzer – die Olympia-Flagge wurde falsch herum gehisst und Südkoreas Athleten wurden mit dem offiziellen Namen Nordkoreas vorgestellt – ihren Platz in der Geschichte verdient. Nun ist es an den Athleten, friedliche Spiele zu gestalten und für Spektakuläres in ihren Wettkämpfen zu sorgen.