Blankenhain. Der Stuttgarter Torhüter fährt mit zur EM. Er spricht er über sein besonderes Verhältnis zu Schalke und Ex-Kollege Ralf Fährmann.
Alexander Nübel bedankte sich höflich für die Unterstützung. Na gut, da war schon Ironie dabei, als er neben seinem Stuttgarter Kollegen Deniz Undav saß. Der Stürmer, ein Lausbub, im März erstmals für die deutsche Nationalmannschaft berufen, spielte sich mit großer Portion Selbstironie zum erfahrenen Profi auf, der seinen Kollegen im DFB-Dress nun Tipps gehen kann.
Zum Beispiel Nübel, 27, der zum ersten Mal im Kader von Julian Nagelsmann steht. Der Torwart wird auch als vierter Mann zur Europameisterschaft reisen. „Es kam alles relativ überraschend für mich“, sagte Nübel am Mittwoch im Blankenhainer Schloss, im Medienzentrum des DFB-Trainingslagers im Thüringer Land. „Auf meinen Urlaub verzichte ich gerne.“ Für Nübel heißt es EM, statt Safari in Afrika.
DFB-Team: Alex Nübel legt erstaunliche Entwicklung hin
Der Schlussmann hat eine erstaunliche Entwicklung in den vergangenen Monaten genommen, scheint nun endlich die „vielen Täler“ in seiner Karriere überwunden zu haben. Bei Vizemeister VfB Stuttgart ist er Führungsspieler und Leistungsträger. „Am Anfang war es ungewohnt, so viel Rückhalt zu haben“, meint Nübel. „Jetzt genieße ich es.“
Denn das war nicht immer so. Sein Wechsel von Schalke zu Bayern München sorgte in Gelsenkirchen für viel Ärger. Auch bei seiner Leihe zur AS Monaco wurde er nicht glücklich. „Und das alle trägt dazu bei, dass ich sehr viel Erfahrung schon in den Jahren gesammelt habe, ich sehr viel mehr alles von außen betrachte als es vorher der Fall war. Ich versuche, was nicht immer der Fall ist, nicht alles persönlich zu nehmen und an mich heranzulassen“, so Nübel.
DFB-Team: Nübel ein Kandidat für die WM 2026
Nun ist Nübel plötzlich auch wieder ein Kandidat für den Stammtorwart-Job bei Bayern München, wenn Manuel Neuer aufhört - noch ist er ja nur nach Stuttgart verliehen. Und bei der DFB-Elf für die WM 2026. Der gebürtige Westfale bleibt bescheiden: „Was in der Zukunft passiert, das wissen wir alle, da kann noch viel dazwischenkommen. Da gibt es noch genug Leute, die da sind. Als Torwart spielt das Alter nicht so eine Rolle.“
Zu Neuer jedenfalls pflegt er ein „kollegiales Verhältnis“. Er sei auch noch immer ein Vorbild. „Was er geleistet hat für Deutschland, ist unfassbar. Er hat das Torwartspiel auf eine neue Ebene gebracht“, sagt Nübel. Auch zu Jens Lehmann und Ralf Fährmann, „von dem ich viel Unterstützung erhalten habe“, blickt Nübel auf - alle drei übrigens Schalker.
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S04 sei noch immer besonders für ihn. „Ich habe viele Schritte im Profibereich dort gemacht. Die Fans, das erste Mal Veltins-Arena – das lässt einen nicht mehr los“, sagt Nübel auf Nachfrage dieser Redaktion. „Die Zeit war sehr anstrengend sehr prägend, deswegen lässt mich der Verein nicht mehr los.“