Dortmund. Lars Ricken bringt vieles mit, was ihm in seiner neuen BVB-Rolle helfen wird. Doch: Wie geht er mit Edin Terzic um? Und was macht er sonst?
Als Lars Ricken im Jahr 1993 in den Profikader hinauf rutschte, da war er im Alter von 17 Jahren noch ein Exot als Teenager bei den Erwachsenen. Seitdem hat sich der Fußball rasant weiterentwickelt, ist schneller geworden, athletischer, jünger. Herausstechende Talente schaffen nun in der Regel bereits den Sprung mit 17 oder 18 nach oben.
Der gebürtige Dortmunder hat diese Entwicklung miterlebt, sie im Dortmunder Nachwuchsleistungszentrum mitgestaltet. Dass sich Ricken früher in die Herzen der Fans gespielt hat, kann ihm in kritischen Situationen mehr Kredit verleihen. Viel wichtiger ist aber seine Erfahrung, die er im Hintergrund sammeln konnte. Der 47-Jährige musste sich mit Spielerberatern auseinandersetzen, auf Eltern zugehen, ein Team leiten. Nun ist seine Verantwortung noch einmal schlagartig gewachsen. Genauso die Herausforderungen.
BVB-Kaderplanung: Gesucht wird ein Stürmer, ein Sechser
Dortmund hat eine Spielzeit erlebt, die dem Besuch eines Wellenbads gleicht. Auf, ab. Der Klub steht im Champions-League-Finale, in der Liga aber nur auf Rang fünf. Der Kader darf daher nicht unter-, aber auch nicht überschätzt werden. Es braucht Veränderungen. Gesucht wird ein Sechser. Ein Stürmer. Ein Außenverteidiger. Und es muss die Frage beantwortet werden, ob die Leihspieler Ian Maatsen und Jadon Sancho länger bleiben können und sollen.
Interessant dürfte zudem die Personalie Edin Terzic werden. Lars Ricken schätzt den 41-jährigen Trainer, doch er hat auch mitbekommen, dass Terzics Job im vergangenen Winter bereits erheblich wackelte. Nun hat er den Verein bis ins Königsklassen-Endspiel geführt, dies überstrahlt die Probleme, die es weiterhin gibt. Der Vertrag des Mendeners gilt bis 2025. Eigentlich gibt es keinen Grund, sich zu früh auf einer Verlängerung festzunageln. Sollte allerdings die Sensation gegen Real Madrid gelingen, dürfte es Ricken in der Öffentlichkeit schwer haben, eine Entscheidung lange hinauszuzögern.