Dortmund. Der DFB sucht einen Nachfolger für Hansi Flick. Lothar Matthäus bringt Matthias Sammer ins Spiel – und verrät Insiderwissen.
Lothar Matthäus war nicht nach Dortmund gekommen, um die Sachverhalte im deutschen Fußball zu beschönigen. Der Weltmeister von 1990 benötigte praktisch keine Aufwärmzeit, als er im Deutschen Fußball-Museum die Lage der Fußballnation einordnen sollte.
Zunächst aber widmete sich der 62-Jährige der Basketball-Nationalmannschaft, die am Vortag in Manila sensationell gegen Serbien die Weltmeisterschaft gewonnen hatte. „Zusammenhalt, ein Trainer als Persönlichkeit, der die Mannschaft im Griff hat“, schwärmte Matthäus bei einem Termin des Wettanbieters interwetten, „da hatte ich Gänsehaut.“ Und da hatte der Rekordnationalspieler dann recht schnell den Bogen zu den deutschen Fußballern geschlossen, die am Samstagabend in Wolfsburg mit 1:4 gegen Japan untergegangen war.
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„Bei der WM hat man wenigstens noch performt“, sagte Matthäus. Doch gegen Japan sah er „keine Leidenschaft, keine Kompaktheit und keine spielerischen Lösungen“. Die Basics seien da bei den Nationalspielern, alle seien gut ausgebildet. „Aber die anderen Basics, der Zusammenhalt, den sehe ich nicht.“ Dann zog er ein vernichtendes Fazit: „Wer keine Lust hat, soll zuhause bleiben. Die Qualität ist, aber die Einstellung stimmt nicht.“
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Die Leistungen der vergangenen Monate hatte Hansi Flick zu verantworten, der am Sonntagnachmittag seinen Job als Bundestrainer losgeworden ist. Nun sucht der Deutsche Fußball-Bund einen Nachfolger für den 58-Jährigen. Gegen Frankreich am Dienstagabend in Dortmund soll Rudi Völler einmalig auf der Trainerbank sitzen. „Ich wünsche ihm alles Glück der Welt gegen Frankreich, irgendwann muss die Mannschaft aufwachen. Aber auch für die Zeit danach.“
Dann nämlich muss der Sportdirektor mit nach einem Flick-Nachfolger suchen. „Ich wünsche dem Rudi und dem DFB eine langfristige Lösung. Mit einer Ausnahme: Wenn man Jürgen Klopp nach der EM bekommen kann, dann geht auch eine mittelfristige Lösung.“
Nur wer könnte das sein?
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Julian Nagelsmann, den man aber aus dem Vertrag bei Bayern München herauskaufen müsste. „Das Geld hat der DFB woanders verbraten, das ist nicht mehr so wie früher“, sagte Matthäus, der es „bezweifelt“, ob der Klub den 35-Jährigen freigeben würde.
Lothar Matthäus verrät Infos über Matthias Sammer
Aus dem Umfeld von Matthias Sammer will Matthäus erfahren haben: „Er wäre bereit, der Nationalmannschaft zu helfen.“ Der Europameister von 1996 habe den „Fußball wöchentlich, täglich verfolgt“, es sei kein Problem, dass er seit 18 Jahren keinen Trainerjob hatte. Zuletzt hatte Sammer einen Posten in der ersten Reihe noch ausgeschlossen.