Hagen/Lüdenscheid. Wegen einer Reihe von Containerbränden war eine 22-Jährige verurteilt worden. Dagegen geht ihre Anwältin vor. So geht es nun weiter.
Die junge Frau, die in Lüdenscheid für eine Serie von Containerbränden verantwortlich gemacht wird, wehrt sich gegen ihre Verurteilung. Wie das Landgericht Hagen auf Anfrage bestätigte, hat die Verteidigerin der 22-Jährigen Berufung eingelegt. Das Amtsgericht Lüdenscheid hatte die Angeklagte am 5. November wegen Sachbeschädigung in 39 Fällen (inklusive zweier versuchter Sachbeschädigungen) zu zwei Jahren Jugendstrafe ohne Bewährung verurteilt und dabei eine „krankheitsbedingt verminderte Schuldfähigkeit“ der jungen Frau berücksichtigt, die auf freiem Fuß bleibt.
Aufgrund der Berufung gehe das Verfahren nun in die zweite Instanz, also zum Landgericht Hagen, sagte die Sprecherin des Landgerichts Hagen. Die Verteidigerin der mutmaßlichen Serien-Brandstifterin reagierte am Donnerstag nicht auf eine Anfrage. Die Staatsanwaltschaft Hagen, die zwei Jahre und sechs Monate sowie den Erlass eines Haftbefehls gefordert hatte, verzichtete auf eine Berufung, wie ein Sprecher der Behörde bestätigte.
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Die Angeklagte hatte sich vor dem Amtsgericht Lüdenscheid wegen insgesamt rund 50 Fällen zu verantworten, in denen sie Altpapiercontainer angezündet haben soll: in Lüdenscheid, ihrem jetzigen Wohnort, aber auch bei der Staatsanwaltschaft Bochum wurde eine Strafverfahren gegen sie geführt.
268 Containerbrände
Die Brandserie hatte weit über Lüdenscheid hinaus für Aufsehen gesorgt. Auch, weil die Polizei im Märkischen Kreis von einer deutlich größeren Zahl an Taten ausgeht. Allein zwischen August 2022 und Oktober 2024 habe es im gesamten Stadtgebiet Lüdenscheid 268 Containerbrände gegeben. Die Angeklagte werde in 191 Fällen als Tatverdächtige geführt, so die Polizei im Märkischen Kreis. Die Containerbrände waren offenbar auch nach dem Prozessstart am 2. Oktober weitergegangen.