Soest. Auf der Soester Allerheiligenkirmes werden zwei Menschen bei einem Unfall leicht verletzt. Wie steht es nun um die Sicherheit.
Schreckmoment auf der Soester Allerheiligenkirmes. Ein Mann ist dort am Donnerstagabend gegen 18.30 Uhr mit seinem Auto auf den Rummel gefahren. Bei dem Versuch, den Wagen anzuhalten, wurden nach Polizeiangaben zwei Menschen leicht verletzt. Den zunächst flüchtigen Fahrer konnten die Beamten nahe der Unfallstelle vorläufig festnehmen.
Wie die Polizei Soest noch in der Nacht mitteilte, hätten sich nach der Auswertung von Zeugenaussagen und polizeilicher Videoaufnahmen keine Hinweise auf ein mögliches Anschlagsgeschehen ergeben. Demnach soll der Autofahrer mit dem Audi mit „mäßiger Geschwindigkeit“ vom Steingraben auf das Kirmesgelände gefahren sein. Er soll noch versucht haben, den Personengruppen auszuweichen, die sich dort aufhielten. Auf Höhe des Petrikirchplatzes kam das Fahrzeug schließlich zum Stehen.
Fahrer von Audi stand unter Einfluss von Betäubungsmitteln
Wie die Polizei am Freitagvormittag mitteilte, handelt es sich bei dem Fahrer um einen 36-jährigen Iraner aus Soest. Er soll zum Zeitpunkt des Unfalls unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln gestanden und sich in einer psychischen Ausnahmesituation befunden haben. Der Mann musste eine Blutprobe abgeben. Der 36-Jährige ist inzwischen in einer Klinik, so die Polizei.
- Soester Allerheiligenkirmes 2024 – die Neuheiten beim Kultrummel
- Videoüberwachung auf Allerheiligenkirmes: „Ich finde es gut“
- Ab sofort gilt Messerverbot bei Kirmes und Weihnachtsmarkt
Der Pkw wird sichergestellt. Die weiteren Umstände werden derzeit vom Verkehrskommissariat ermittelt. Am Freitagvormittag ergänzte die Polizei auch die Personalien zu den beiden leicht Verletzten: Es handelt sich um einen 48-jährigen Mann aus Möhnesee und einen 26-jährigen aus Soest.
Keine Änderung am Sicherheitskonzept
Am Sicherheitskonzept für die Kirmes ändert der Zwischenfall nichts. „Da es sich um eine Innenstadtkirmes handelt, wo Menschen arbeiten und wohnen, können wir nicht alle Zufahrten sperren“, sagt Stadtsprecher Thorsten Bottin. Nach dem Attentat auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin 2016 sei dieser Schritt bereits erwogen, aber aus genannten Gründen verworfen worden. „Es gibt viele Zufahrten - manche sind enge Gassen - zum Gelände. Allein schon für die Rettungsfahrzeuge müssen diese befahrbar bleiben und können nicht mit Betonklötzen gesperrt werden.“
Insgesamt 55 Mitarbeitende sorgen an 20 zumeist halbseitigen Straßensperrungen während der Kirmes dafür, dass nur Autofahrer passieren, die dazu auch berechtigt sind. Der 36-Jährige müsse - so Bottin - eine dieser Absperrungen umfahren haben - auch dies in mäßigem Tempo. „Es sieht aus, als wenn er sich verfahren hätte“, sagt der Sprecher. „Wenn ein Straßenposten irgendwas bemerkt, was für die Sicherheit relevant sein könnte, dann sieht das Sicherheitskonzept vor, dies gemäß der Meldekette weiterzugeben.“ Ob dies geschehen sei, sei derzeit nicht bekannt. Der Fahrer sei aber noch im Randbereich der Kirmes in einer Seitengasse zum Stehen gekommen.