Lüdenscheid. Die Fortschritte an der gesperrten Talbrücke Rahmede der Autobahn 45 sind überschaubar. Jetzt rückt zumindest der Kampfmittelsuchtrupp an.
Sichtbare oder vernehmbare Fortschritte rund um die Talbrücke Rahmede in Lüdenscheid sind derzeit selten: Die Autobahn 45 ist wegen der maroden Brücke gesperrt, wann sie gesprengt werden kann, soll noch in diesem Monat geklärt werden. Doch zumindest kleine Schritte können getan werden. So beginnen Mitte dieser Woche die sogenannten Kampfmittelsondierungen an den Widerlagern der Brücke, wie die Autobahn GmbH Westfalen am Montag mitteilt. Im Klartext: Es wird untersucht, ob sich im Erdreich Bomben, Granaten oder Munition aus dem Zweiten Weltkrieg befinden.
Luftbildauswertung der Bezirksregierung Arnsberg liefert Hinweis
Das ist deshalb so wichtig, weil sehr bald schon die Baugrunduntersuchungen stattfinden werden. „Die sogenannte Gründung gibt dem Bauwerk die notwendige Standsicherheit. Bevor jedoch ein Bagger oder auch nur das Bohrgerät für die Baugrunduntersuchungen zum Einsatz kommen, muss gesichert sein, dass man im Untergrund auf nichts Unerwartetes stößt“, heißt es von der Autobahn GmbH.
„Der erste Schritt bei der Bauvorbereitung ist darum die Luftbildauswertung“, erklärt Projektleiter Michael Neumann von der Autobahn Westfalen. Am nördlichen Ende der betrachteten Fläche sei bei der Luftbildauswertung durch die Bezirksregierung Arnsberg tatsächlich ein Stellungsbereich festgestellt worden. Das heißt: Hier waren möglicherweise Kampfmittel im Einsatz oder die Stellung ist angegriffen worden.
SIHK fordert weiterhin: Neubau in unter fünf Jahren
Mit speziellen Gerät und sehr vorsichtig wird mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen nach Eisen im Boden gesucht. Soll die Messung in der Tiefe durchgeführt werden, wird vorsichtig gebohrt und dann gemessen.
Die Talbrücke Rahmede auf der Autobahn 45 istseit dem 2. Dezember 2021 wegen Einsturzgefahr gesperrt. Bis dahin passierten sie täglich 65.000 Fahrzeuge, davon 13.000 Lkw. Noch immer kommt es wegen der Sperrung zum Verkehrschaos in der Stadt. Anwohner und Pendler, aber auch Unternehmen sehen sich großen Strapazen ausgesetzt. Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK) zu Hagen erneuerte daher am Montag ihre Forderung, dass die neue Brücke in weniger als fünf Jahren stehen müsse. (dlb)