Lüdenscheid. Am Donnerstag kann es zu weiteren Verkehrsstörungen in und um Lüdenscheid kommen: Eine Demonstration ist entlang der Ausweichroute angemeldet.
Das befürchtete Chaos wird es vermutlich nun nicht werden: Die „Bürgerinitiative A 45 Lüdenscheid“ ruft für Donnerstag (12. Mai) ab 17 Uhr zu einer Demonstration auf. Ihre Forderung: Der Durchgangsverkehr, der sich seit der Sperrung der einsturzgefährdeten Talbrücke Rahmede im Dezember durch die Stadt quält, soll von den Straßen verschwinden. Die ursprüngliche Route der Demonstration sollte etwa eine Stunde lang über die Ausweichroute entlang der Lennestraße und der Altenaer Straße führen. Dort, wo ohnehin schon Chaos herrscht, wären Stillstand und Wut der Autofahrer die Folge gewesen.
Polizei erwartet Verkehrsbeeinträchtigungen
Die Polizei im Märkischen Kreis erwirkte bei den Demo-Initiatoren am Mittwoch eine neue Route, bei der die Lennestraße lediglich zweimal überquert wird. „Wir gehen auch jetzt noch von Verkehrsbeeinträchtigungen aus, aber sie werden nicht das Ausmaß haben, wie bei der ursprünglichen Planung“, sagt Lorenz Schlotmann, Sprecher der Polizei im Märkischen Kreis als genehmigende Behörde. Die Versammlungsfreiheit sei ein hohes Gut, allerdings müssten auch Rechte Dritter gewahrt werden, damit die Veranstaltung möglichst reibungslos ablaufen könne. Die Polizei hätte zum Beispiel Auflagen für die Demo erteilen können, zum Beispiel, dass an der Lennestraße nur der Gehweg genutzt wird.
Unter diesen Umständen stimmten die Organisatoren der neuen Route zu. „Wir wollten ganz bewusst über die Lennestraße gehen, um ein Zeichen zu setzen. Die Polizei hatte aber Bedenken, die wir nicht teilen. Dass der Verkehr fließt, ist der Polizei offenbar wichtiger als das Demonstrationsrecht“, sagt Josef Filippek, der für die Partei Die Linken im Rat der Stadt Lüdenscheid sitzt und mit seinem Ratskollegen Otto Ersching die Demo geplant hat. 200 Teilnehmer sind angemeldet. Zudem soll sich - so das Ziel - bei der Gelegenheit eine Art Bürgerinitiative bilden.
Der Bewegung geht es vor allem darum, die Lkw aus der Stadt zu verbannen. „Technisch und rechtlich ist das möglich“, sagt Filippek. „Bei vielen Anwohnern liegen die Nerven blank. Das kann nicht jahrelang so weitergehen.“ Die Forderung soll mit einer Unterschriftenliste (Petition) untermauert werden.