Lüdenscheid. Vielen Menschen geht es rund um die Rahmedetalbrücke nicht schnell genug. Die Autobahn GmbH erklärt, wie weit die Planungen sind.
Die Autobahn GmbH Westfalen steht unter Beobachtung – und in der Kritik, dass alles nicht schnell genug ginge rund um die gesperrte Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid. Warum zum Beispiel gibt es noch keinen Zeitplan für die Arbeiten? Diesen fordern Wirtschaft und Anwohner seit Wochen.
„Wir wollen in fünf Jahren den Verkehr über die neue Brücke führen“, antwortet die Behörde ausweichend auf eine entsprechende Nachfrage dieser Zeitung: „Daran arbeiten wir Schritt für Schritt. In Kürze schreiben wir den Abbruch aus, in diesem Jahr wird zudem der Neubau EU-weit ausgeschrieben. Um Zeit zu sparen, werden aber viele Prozesse parallel ausgeführt.“ Zum Beispiel werde derzeit die Ausschreibung des Neubaus vorbereitet, obwohl die Ergebnisse des Baugrundgutachtens noch nicht vorlägen. Die Arbeiten zum Bodengutachten laufen noch.
Abbruch: Besondere Herausforderung ist die Erstellung eines Fallbettes
Das ist die A45-Talbrücke Rahmede
Auch mit Blick auf die Umweltbelange würden schon jetzt Maßnahmen umgesetzt, für die sonst mehr Zeit eingeplant würde. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen würden in enger Abstimmung mit den beteiligten Behörden und Verbänden sofort realisiert, um sicherzustellen, dass zum Beispiel Fledermäuse oder der Wanderfalke ausreichend neue Quartiere vorfänden. „Hier sind wir schnell, um das Genehmigungsverfahren für den Neubau zu beschleunigen. Wir müssen das Einvernehmen mit allen Betroffenen schaffen und die Eingriffe minimieren.“ In diesen Punkten sei man stetig im Austausch mit dem Fernstraßenbundesamt, „um am Ende schnell zu einer Genehmigung zu kommen“, teilt die Behörde mit.
Eine Ausführungsplanung für die noch in diesem Jahr geplante Sprengung liege bereits vor, sie ist Grundlage für die Ausschreibung des Abbruchs. Besondere Herausforderung sei „die Erstellung des Fallbettes in dem nach zwei Seiten steil abfallenden Nordhang. Hier haben wir eine sehr schwierige Geologie – also eine besondere Gesteinsschichtung. Und darüber hinaus in der Nähe stehende Häuser. Hier beginnen wir in Kürze mit der Beweissicherung an den Gebäuden. Die Arbeiten sind bereits vergeben.“
Gespräche mit Anwohnern noch notwendig
Mit rund 50 Menschen, denen die Gebäude und Grundstücke an und unterhalb der Brücke gehören, sei man in Verhandlungen über temporäre oder dauerhafte Nutzungen. „In einigen Fällen sind die Verträge bereits unterschrieben, in anderen Fällen sind noch ergänzende Gespräche notwendig“, teilt die Autobahn GmbH mit. Im Klartext: Ein Selbstläufer sind diese Gespräche auch nicht in allen Fällen.