Iserlohn. Wie schnell wird die marode A-45-Brücke neu gebaut? Und wie breit? Darüber streiten jetzt auch Politiker im NRW-Landtag.

Die CDU in Südwestfalen wirft den NRW-Grünen vor, ihre Vorstellungen von einer Mobilitätswende auf dem Rücken der Infrastruktur im Sauerland umsetzen zu wollen. „Die Grünen stehen bei der Sanierung der maroden A-45-Brücke bei Lüdenscheid auf der Bremse“, kritisierte Thorsten Schick, CDU-Landtagsabgeordneter aus Iserlohn. Hintergrund ist eine Rede von Mehrdad Mostofizadeh, Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen, im Düsseldorfer Parlament zum Thema Kiesabbau. „Natürlich kann man die A 45 vierspurig statt sechsspurig bauen. Da sparen wir eine ganze Menge Beton und Kies“, sagte Mostofizadeh dort am Donnerstag. Er wohnt in Essen.

Schick kann das nicht nachvollziehen. „Wenn es um Rheinbrücken nahe ihrer Hochburg Köln geht, dann sind die Grünen flexibel, bei der Lebensader Südwestfalens aber nicht“, sagte er dieser Zeitung. Ohnehin gehe es nur um wenige Meter, die das neue Bauwerk breiter werde als das alte.

Aktuelle Normen müssen erfüllt werden

Nach Angaben der Autobahn GmbH muss die neue Brücke schon allein deswegen breiter werden, weil sie die heute gültigen Normen, etwa bezogen auf die Fahrbahn- und Mittelstreifenbreite, erfüllen muss. Zudem werde sie selbstverständlich für höhere Traglasten ausgelegt als das Ursprungsbauwerk vor 60 Jahren. Der Mehrverbrauch an Kies und Zement trotzdem sei zu vernachlässigen, hieß es. „So wird mal eben der sechsspurige Ausbau der Sauerlandlinie infrage gestellt“, sagte Schick. „Der ist für unsere Wirtschaftsregion aber unverzichtbar.“

Derweil hat die Autobahn GmbH ihre Pläne für die Sprengung einer weiteren A-45-Brücke konkretisiert. Am Sonntag, 6. Februar, wird die Talbrücke Rinsdorf dem Erdboden gleich gemacht. Die Zündung erfolgt um 11 Uhr; das Bauwerk fällt dann 70 Meter in die Tiefe. Dafür wurden 1850 Löcher gebohrt, die mit insgesamt 120 Kilogramm Sprengstoff gefüllt werden.

„Vor dem Hintergrund der beengten Verhältnisse“ sollten Schaulustige nicht versuchen, die Sprengung aus der Nähe zu beobachten“, teilte die Behörde mit. Der WDR wird ab 10.25 Uhr mit einer Lokalzeit Südwestfalen Extra-Sendung live berichten.