Winterberg. . Mit Annika Drazek kehrt am Samstag Deutschlands beste Anschieberin in den Weltcup zurück. Warum sie ihren Start kaum abwarten kann.
Es gibt schönere Aufgaben, als Kufen oder sogar einen Bob zu schleppen. Doch selbst das reizt Annika Drazek derzeit. Während ihre Kolleginnen aus der Nationalmannschaft bereits drei Weltcups und eine anstrengende Nordamerika-Reise hinter sich haben, beginnt die Weltcup-Saison für Deutschlands beste Anschieberin schließlich erst an diesem Samstag mit dem Damenrennen (ab 9.45 Uhr) in Winterberg.
Training statt Nordamerika-Tour
Wie im vergangenen Jahr verzichtete Chef-Bundestrainer René Spies in Übersee auf seine Startrakete vom BSC Winterberg und nutzt deren Heimrennen für Drazeks Einstieg in einen Winter, bei dessen Höhepunkt sie die wichtigste Voraussetzung ist, um ein gestecktes Ziel zu erreichen.
Bei den Olympischen Spielen im Februar in Pyeongchang sollen die deutschen Damen den Sprung auf das Podest schaffen – und das gelingt nur mit einer Anschieberin Annika Drazek in Topform.
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Ob es richtig war, Annika nicht mit nach Nordamerika zu nehmen, werden wir deshalb erst in Pyeongchang endgültig sehen“, sagt René Spies vor dem Weltcup an der Kappe im Gespräch mit dieser Zeitung. Sein Gefühl sagt: Ja, es war richtig. „Wir hatten innerhalb kürzester Zeit Reisestress durch viele Flüge, dazu die schweren Bahnen, auf denen selbst einer Pilotin wie Mariama Jamanka noch die Erfahrung fehlt“, erklärt Spies.
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Drazek möchte sich mit der Frage, ob die Entscheidung richtig war oder falsch nicht mehr beschäftigen. Dass sie gerne in Nordamerika gestartet wäre, hat sie bereits geäußert – und jetzt schaut die 22-Jährige nur noch nach vorne.
„Ich bin fit und habe daheim in Gladbeck oder in Oberhof gut trainiert“, sagt die Bundespolizistin. „Jetzt kann ich es kaum erwarten, wieder ein Weltcuprennen zu bestreiten.“ Sie möchte endlich die tragende Rolle im Team einnehmen, für die der Cheftrainer sie auserkoren hat.
In Innsbruck mit Schneider
In Winterberg startet Drazek mit Jamanka und sorgte im Training bereits für Topzeiten. Die nächste Weltcup-Station in Innsbruck wird sie mit der Pilotin Stephanie Schneider absolvieren. „Kein Problem“, sagt Drazek. Das gäbe es wohl nur, wenn der Cheftrainer sie wieder pausieren ließe.