Werl. . Die Familie der vermissten Liesa aus Werl gibt die Hoffnung nicht auf. Sie sucht auch nach der Festnahme ihres Ex-Freundes weiter nach der 23-Jährigen. Allerdings gibt es neue Indizien, dass die junge Frau Opfer eines Gewaltverbrechens wurde.

Die Familie der seit mehr als vier Wochen vermissten Liesa aus Westönnen sucht weiter nach der 23-Jährigen. „Wir geben die Hoffnung nicht auf“, sagt ihr Bruder Peter. Dass ein Leichenspürhund im Kofferraum des sichergestellten Mietwagens ihres Ex-Freundes Richard O. angeschlagen hat, sieht der 19-Jährige nicht als Beleg für die Ermordung seiner Schwester: „Das ist nicht bewiesen.“ Sein Vater Peter ruft bei allen schlimmen Vorzeichen eines Verbrechens an seiner Tochter die "Westfalenpost" auf, noch einmal über Liesa zu schreiben: „Ich möchte Sie bitten, vielleicht einen letzten Beitrag zum Verschwinden unserer Tochter Liesa zu verfassen.“

Die ermittelnde Arnsberger Staatsanwältin Sandra Müller-Steinhauer geht davon aus, dass die bei der Telekom in Dortmund beschäftigte junge Frau ermordet worden ist. „Der Leichenspürhund hat im Kofferraum angeschlagen. Er reagiert auf Blut und Leichenflüssigkeiten. In der Gesamtschau aller Indizien und Aussagen gehe ich davon aus, dass Liesa tot ist.“ Die Ermittler sind davon überzeugt, dass das Verbrechen nach dem Ende der Beziehung von ihrem Ex-Freund geplant worden ist. Staatsanwältin Müller-Steinhauer: „Er wollte Liesa besitzen und über sie bestimmen.“

Die Familie hofft auf Zeugen

Der wegen Mordes unter dringendem Tatverdacht stehende Kenianer bestreitet das. Er war am vergangenen Donnerstag von ein Spezialeinsatzkräften der Polizei in Essen festgenommen worden. Mit ihm war die Vermisste am 16. April abends zu einer Aussprache verabredet. Seither ist sie nicht wieder gesehen worden. Auch am Mittwoch waren in Werl wieder Suchmannschaften mit Hunden unterwegs, durchkämmten Grundstücke und Wiesen. „Wir gehen Hinweisen aus der Bevölkerung nach“, sagt Müller-Steinhauer. Der Familie kann sie keine Hoffnung auf eine heiße Spur machen. Vater Peter: „Man blutet langsam aus, trotzdem machen wir weiter.“

Der 54-Jährige setzt auf Zeugen, die den vom Kenianer gemieteten schwarzen VW Polo, Kennzeichen HH-NR 7312, in der Nacht vom 16. auf den 17. April in Werl-Westönnen und im Raum Essen gesehen hat. Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst der Dortmunder Polizei unter Telefon 0231/1327999 entgegen.

Dass der American Football Club Assindia Cardinals Essen im Zusammenhang mit dem Inhaftierten ständig genannt wird, stößt dem Präsidenten des Vereins, Wilfried Ziegler, sauer auf: „Er hat vor vier fünf Jahren zwei, drei Spiele in der zweiten Bundesliga für uns gemacht und monatlich 18 Euro Beitrag gezahlt. Er war nie Profi und ist nicht mehr bei uns.“