Kreuztal/Düsseldorf. Johannes Winkel aus Kreuztal (Siegerland), Bundes-Chef der Jungen Union, will in den Bundestag. Warum er nicht in Südwestfalen antritt.

Der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, möchte in den Bundestag einziehen. Kandidieren wird der 32 Jahre alte Politiker aus Kreuztal aber nicht in Südwestfalen, sondern in seiner neuen Heimat Düsseldorf. Der Ortsverband im Wahlkreis Düsseldorf-Süd hat Winkel in der vergangenen Woche nominiert. Gewählt wird das neue Parlament voraussichtlich im September kommenden Jahres.

„Ich sehe in der Bundespolitik einen enormen Veränderungsbedarf. Das gilt vor allem für die Wirtschafts- und Verteidigungspolitik. Der Ampel-Koalition fehlt dafür die politische Kraft. Wenn die Union bei der Wahl die Mehrheit gewinnt, dann beginnt die Reformzeit. Ich möchte mitgestalten“, sagte Winkel der Westfalenpost.

Vorgänger sitzen auch im Parlament

Winkel ist seit November 2022 Vorsitzender der Jungen Union (JU). Zuvor war er Chef der JU des Bezirks Südwestfalen und dann des NRW-Landesverbandes. Nach seinem Abitur am Städtischen Gymnasium Kreuztal studierte er mit einem Stipendium der Begabtenförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung Jura an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Universität St. Gallen und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Seine Vorgänger als JU-Vorsitzende Tilman Kuban und Paul Ziemiak aus Iserlohn sitzen bereits im Bundestag. Ziemiak ist zudem Generalsekretär der CDU in NRW.

Winkel ist nicht als politischer Krawallmacher bekannt. Er setzt vielmehr auf die Kraft der Argumente. Winkel befürwortet einen späteren Renteneintritt, eine längere Wochenarbeitszeit und mehr gesteuerte Zuwanderung.

Der JU-Chef und seine Frau haben ihren Lebensmittelpunkt mittlerweile nach Düsseldorf verlagert. Volljurist Winkel ist seit rund drei Jahren in Unternehmen tätig, momentan auf einer halben Stelle für einen Anlagenbauer. Die Kritik, dass viele junge Politiker nach dem Studium direkt ins Parlament streben würden, ohne jemals „richtig“ gearbeitet zu haben, weist er für sich zurück: „Sollte ich gewählt werden, wäre ich dann 33 Jahre alt und hätte vier, fünf Jahre Berufserfahrung in der freien Wirtschaft.“