Hagen. Buchhändler Michael Frey aus Attendorn empfiehlt in unserer Reihe Joseph O‘Connors Roman „In meines Vaters Haus“

Der Roman „In meines Vaters Haus“ von Joseph O´Connor beruht auf einer wahren Begebenheit und erzählt die Geschichte des irischen Priesters Hugh O´Flaherty im von Nazis besetzten Rom.

Buchhändlerinnen und Buchhändler aus Südwestfalen geben für unsere Redaktion wöchentlich Expertentipps zu Lieblingsbüchern und solchen, die es werden können.

September 1943: Die deutschen Truppen haben Rom unter ihrer Kontrolle. Der Chef des NS-Sicherheitsdienstes Paul Hauptmann beherrscht die Ewige Stadt mit brutaler Effizienz. Hunger ist weit verbreitet. Die Gerüchteküche brodelt. Der Ausgang des Krieges ist alles andere als sicher. Diplomaten, Flüchtlinge, Juden und entkommene Kriegsgefangene fliehen zum Schutz in die Vatikanstadt, den neutralen, kleinen Staat inmitten der Stadt Rom. Eine kleine Gruppe ganz unterschiedlicher Freunde, angeführt von einem mutigen irischen Priester, gerät in allergrößte Gefahr, während sie versucht, den Schutzsuchenden zu helfen. Dabei ist der gesamte Vatikan, aber er im Besonderen unter ständiger Überwachung durch die Deutschen. Immer wieder werden Menschen unter den kleinsten Vorwänden gefangen und gefoltert.

Mehr zum Thema

Es ist eine Geschichte, die von unvorstellbarem Mut, Glauben, Liebe und Aufopferung erzählt. O‘Flaherty ist ein beeindruckender Charakter, mutig bis zur Selbstaufgabe, dabei aber immer auch klug und überlegt handelnd. Er weiß, was er riskiert und kennt auch seine Mitstreiter so gut, dass er einschätzen kann, wem er was zutrauen, zumuten darf.

Joseph O‘Connor: In meines Vaters Haus. Das Buch-Cover
Joseph O‘Connor: In meines Vaters Haus. Das Buch-Cover © c. h. beck verlag | c. h. beck verlag

Bestseller

  • Belletristik: Ursula Poznanski: Die Burg
  • Kinder- und Jugendbuch: Suza Kolb: Emil Einstein - Die super Sause-Rakete
  • Sachbuch: Giovanni di Lorenzo: Vom Leben und anderen Zumutungen
  • Die meistverkauften Titel im Januar/Februar in Attendorn

Bereits der erste Roman von Joseph O‘Connor, „Cowboys and Indians“, schaffte es auf die Shortlist für den Whitbread Book Award. Seither hat der irische Autor eine Vielzahl von Romanen, Essays und Theaterstücken veröffentlicht. Sein Roman „Shadowplay“ (2019) beschreibt die Geschichte von Bram Stoker, dem Autor des „Dracula“; das Buch war ein großer Erfolg und wird verfilmt. Auf Deutsch erschien zuletzt der Roman „Die wilde Ballade vom lauten Leben“ (2015). O‘Connor ist Professor für Kreatives Schreiben an der Universität von Limerick.

O‘Connor hat es mit „In meines Vaters Haus“ geschafft, einen realen Lebensabschnitt so zu beschreiben, dass man vor Spannung die Luft anhält und sich fragt: Wie kann ein Mensch diesen Druck, diese Gefahr aushalten. Absolut lesenswert.

Joseph O´Connor: In meines Vaters Haus, C.H. Beck-Verlag, 26 Euro.