Marsberg. Der bekannte Glashersteller Ritzenhoff aus Marsberg im Sauerland räumt wirtschaftliche Schwierigkeiten ein: Jetzt muss der Chef gehen.
Führungswechsel bei Ritzenhoff: Der weit über Deutschland hinaus bekannte Hersteller von Gläsern aus Marsberg im Hochsauerlandkreis trennt sich von seinem bisherigen Vorstandsvorsitzenden Dr. Axel Drösser, der seit Mitte 2021 im Amt war. Der Aufsichtsrat der Ritzenhoff AG habe in seiner Sitzung am Mittwoch (15. November) Carsten Schumacher als Vorstandsvorsitzenden (CEO) in das Führungsgremium des Unternehmens berufen, teilte der vor mehr als 100 Jahren gegründet Marktführer im Bereich Stielgläser in Europa am späten Mittwochnachmittag mit. Schumacher werde diese Aufgabe mit sofortiger Wirkung übernehmen. Drösser hingegen werde das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt verlassen, „um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen“. (Welche Auswirkungen dies auf Ritzenhoff hat, lesen Sie hier.)
Jens-Uwe Göke, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Ritzenhoff AG, wird mit den Worten zitiert: „Wie zahlreiche andere Unterneh-men in der Glasbranche auch, muss sich die Ritzenhoff AG nach Pandemie, Ukraine-Krieg und den erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf die neuen Herausforderungen einstellen.“ Der Aufsichtsrat freue sich daher sehr, dass er mit Carsten Schumacher einen renommierten und sehr erfahrenen Manager als Vorstand habe gewinnen können. Carsten Schumacher habe zahlreichen Unternehmen geholfen, mit Erfolg schwierige Entwicklungsphasen zu meistern. „Seine zentrale Aufgabe wird es sein, gute Lösungen zu erarbeiten, mit denen die Ritzenhoff AG die Schwierigkeiten, die aus den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen resultieren, überwinden kann“, so Göke.
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Dem scheidenden Chef Axel Drösser wird gedankt, man wünsche ihm für seinen „weiteren beruflichen Weg viel Glück und Erfolg.“
Die Ritzenhoff AG zählt zu den führenden deutschen Produzenten von Trinkgläsern mit einem Schwerpunkt auf der Getränkeindustrie. Sie beschäftigt nach eigenen Angaben 420 Mitarbeiter und hat die Kapazitäten, täglich rund 160.000 Gläser herzustellen. Über die Hälfte ihrer Produkte vertreibe man im Ausland.