Düsseldorf. Noch immer gibt es keinen Sprengtermin für die A45-Talbrücke Rahmede. Das Sprengkonzept musste überarbeitet werden. So geht es weiter.

Fast zwei Monate nach der avisierten Sprengung der Talbrücke Rahmede in Lüdenscheid ist weiterhin kein Sprengtermin in Aussicht. „Sehen Sie mir es nach: Ich werde heute immer noch keinen Zeitpunkt für eine Sprengung nennen können“, sagt Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Autobahn GmbH Westfalen, am Montagvormittag bei einer Sondersitzung des Verkehrsausschusses im Düsseldorfer Landtag. Der Nachsatz ist noch etwas beunruhigender: „Sobald wir den Termin einigermaßen sicher nennen können, werden wir das tun.“ Heißt wohl: Noch ist Autobahn GmbH davon weit entfernt.

Talbrücke Rahmede sollte bis zum 18. Dezember 2022 gesprengt werden

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte im Laufe des vergangenen Jahres eine Sprengung bis spätestens zum 18. Dezember 2022 in Aussicht gestellt, musste sich dann aber korrigieren. Frühjahr 2023 werde es.

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Doch die Tage und Wochen vergehen – und immer neue Herausforderungen kommen hinzu. „Wir sind mitten im Winter und wir haben sehr witterungsabhängige Arbeiten vor Ort zu verrichten“, sagte Sauerwein-Braksiek und verwies auf die große Menge an Erdarbeiten inmitten von anhaltenden Regenfällen zuletzt, die spürbare „zeitliche Auswirkungen“ hätten.

Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Autobahn GmbH Westfalen
Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Autobahn GmbH Westfalen © FUNKE Foto Services | Jakob Studnar

Zudem sei das Baufeld noch nicht frei. Ein unter der Brücke liegender Galvanikbetrieb müsse noch zurückgebaut werden, erst danach könnten die 60 Seecontainer aufgestellt werden. Diese werden mit Sand gefüllt, um die Firma und ein Privathaus nahe der Brücke bei der Sprengung vor umherfliegenden Teilen zu schützen. „Dann erst kann das Fallbett in diesem Bereich fertiggestellt werden.“

„Gesamtes Sprengkonzept musste überarbeitet werden“

Zudem kam es – wie bereits vor Wochen berichtet – zu unvorhergesehenen Problemen mit den Brückenpfeilern, die nicht so gebaut worden waren, wie es die Unterlagen erscheinen ließen. Das wiederum hatte Auswirkungen auf die Sprengung. Die Pfeiler mussten mit Beton verfüllt, gesichert und verankert werden. „Das ganze Sprengkonzept musste jetzt überarbeitet werden“, sagt die Autobahn-Chefin: „Das kostet alles Zeit.“

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Bedeutet das schon jetzt eine Verzögerung des so dringend herbeigesehnten Neubaus? Fünf Jahre ab Sperrung hatte Sauerwein-Braksiek dauere es geschätzt, bis die ersten Autos wieder über die Brücke fahren könnten. „Wir sind im Moment noch im Zeitplan.“