Sundern. Die Weihnachtsbaumerzeuger haben eine gute Nachricht für ihre Kunden: Die Preise bleiben stabil. Trotz des trockenen Sommers wird die Ernte gut.
Trotz gestiegener Lebenshaltungskosten und Energiekrise wollen die Bundesbürger nicht auf ihren Weihnachtsbaum verzichten. „Umfragen in unserer Branche ergeben ein einheitliches Bild“, sagt Eberhard Hennecke, 1. Vorsitzender des Bundesverbandes der Weihnachtsbaumerzeuger, „es wird nicht am Weihnachtsbaum gespart. Er ist eine Emotion, den Familien heilig.“
Und die gute Nachricht dazu: Die Preise bleiben stabil. „Die Spanne wird auf dem Stand des letzten Jahres sein“, so der Unternehmer aus Sundern. Will heißen: Die Nordmanntanne, der Deutschen liebster Weihnachtsbaum, wird pro Meter wieder zwischen 21 und 28 Euro kosten.
Eberhard Hennecke spricht von einer „außergewöhnlich guten Ernte sehr gut ausgefärbter dunkelgrüner Bäume.“ Und das trotz des trockenen Sommers? „Natürlich hat es Trockenschäden gegeben“, sagt der Sauerländer, „aber nicht bei erntereifen Weihnachtsbäumen.“ Der Grund: Die Wurzeln befänden sich in tiefen Bodenschichten, so dass die Bäume mit ausreichend Nährstoffen versorgt würden.
Jungpflanzen haben gelitten
Anders sehe es bei Jungpflanzen aus. „Die haben in der Dürre gelitten“, sagt Hennecke, der dennoch Entwarnung gibt: „Wir werden nächstes Jahr nachpflanzen und die Schäden reparieren. Auch in zehn Jahren wird es noch Weihnachtsbäume geben.“
Mutmaßlich mit einer weiteren Dominanz der Nordmanntanne. „Ihr Anteil am Absatz ist im vergangenen Winter noch einmal gestiegen, auf 85 Prozent“, so Eberhard Hennecke. Ihr großes Plus? „Eine gute Nadelhaltbarkeit sowie eine glänzende dunkelgrüne Farbe. Und die Nadeln stechen nicht.“
Verbraucher wollen kleinere Bäume
Was die Weihnachtsbaumerzeuger im Land zunehmend erkennen: „Der Baum wird kleiner“, wie es der Verbandsvorsitzende ausdrückt. Nicht etwa, weil er nicht gut wächst, sondern weil die Verbraucher zum Fest womöglich weniger umräumen wollen in ihren guten Stuben, vermutet Hennecke. Sei der „Massenbaum“ vor Jahren noch 2 bis 2,25 Meter groß gewesen, gehe jetzt die Nachfrage hin zu Prachtexemplaren mit einer Größe von 1,75 Metern.
Und was ist in Zeiten einer Energiekrise mit den Lichterketten? „Die Branche macht sich Gedanken hin zu energiesparenden LED-Ketten“, so Hennecke. Der Sunderner geht davon aus, dass es in diesem Advent in Vorgärten, auf Terrassen und Balkonen keine „pompöse Lichtermeere“ geben wird. „Aber ganz sicher: Der Weihnachtsbaum mit Lichterkette – den wird es weiterhin geben.“