Lüdenscheid. Bei den Bodenuntersuchungen unterhalb der Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid besteht Verdacht auf einen Kampfmittelfund. Wie es nun weitergeht.

Unterhalb der Autobahn-Talbrücke Rahmede sind womöglich Kampfmittel gefunden worden. Experten der Bezirksregierung Arnsberg, der Kampfmittelbeseitigungsdienst, rückten gestern nach Lüdenscheid aus, um den Verdacht abzuklären, wie die Autobahn GmbH Westfalen am Nachmittag in einer Pressemeldung mitteilte.

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Die Sondierungsbohrungen unter der einsturzgefährdeten und deswegen gesperrten Brücke der A 45 laufen seit Anfang Mai. Dabei wird mit elektromagnetischen Wellen nach Eisen im Boden gesucht – in der Tiefe durch vorheriges vorsichtiges Bohren.

„Festgelegte Meldekette in Gang gesetzt“

Details zum Fund konnte die Autobahn GmbH auf Nachfrage nicht nennen, da ein Auftragnehmer für die Kampfmittelfreiheit Sorge trägt. Kommt es wie jetzt zum Verdachtsfall, „wird eine festgelegte Meldekette in Gang gesetzt“, formuliert die Autobahn GmbH. „Die Arbeiten unter der Brücke sind durch den Verdachtspunkt nicht ausgesetzt worden, sondern werden an anderer Stelle fortgesetzt.“

Bei Kampfmittel kann es sich um Bomben, Granaten oder Munition aus dem Zweiten Weltkrieg handeln. Bei Luftbildauswertungen, die vorher erfolgten, war eine Verdachtsfläche am nördlichen Ende festgestellt worden. Oben an den Widerlagern der Brücke war bereits Kampfmittelfreiheit festgestellt worden.

Verformungen führten zur Sperrung

Die Talbrücke Rahmede ist seit dem 2. Dezember 2021 für den Verkehr gesperrt. An der Unterkonstruktionen waren aufgrund der enormen Verkehrsbelastungen Verformungen festgestellt worden. Die Brücke war in den 60er Jahren gebaut worden mit der Aussicht, dass auf ihr einmal 25.000 Fahrzeuge pro Tag fahren würden. Zuletzt waren es aber rund 64.000, davon 13.000 Lkw. Der Verkehr quält sich zu großen Teilen seither durch Lüdenscheider Stadtgebiet.

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Seit Januar steht fest, dass sie nie wieder befahren werden kann und neu gebaut werden muss. Die Sprengung der jetzigen Brücke soll noch in diesem Jahr vollzogen werden.