Bad Berleburg. Ihre Liebe stand im Schatten des Streits um das Erbe des Fürstenhauses Sayn-Wittgenstein-Berleburg: Doch nun heiratet Prinz Gustav seine Carina.

Das Fürstenhaus in Bad Berleburg bestätigt das Ganze bislang nicht, doch die Zeichen verdichten sich: Auf Schloss Berleburg im Wittgensteiner Land wird es Anfang Juni eine adelige Hochzeit geben: Prinz Gustav zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (53) wird seine langjährige Lebensgefährtin Carina Axelsson (53) heiraten. Die dänische Illustrierte Billed Bladet berichtet dies mit Verweis auf eine Bestätigung durch das dänische Königshaus. Prinz Gustav ist der Neffe der dänischen Königin Margrethe, sein Vater Richard war bis zu seinem Tod mit Königinnen-Schwester Benedikte verheiratet. Prinz Gustav ist damit Mitglied des europäischen Hochadels.

Das allein wären wohl schon genug Zutaten für royale Fans, um mit Spannung auf die Hochzeit zu schauen. Doch hinter der Verbindung von Prinz Gustav und Carina Axelsson steckt noch viel mehr. Sie sind bereits seit 19 Jahren ein Paar, lange galt aber eine Hochzeit als unmöglich, da dadurch das Erbe von Prinz Gustav gefährdet werden könnte. Dessen bereits im Zweiten Weltkrieg gefallener Großvater hatte in seinem Testament festgelegt, dass sein Erbe nur eine adelige Protestantin heiraten dürfe.

+++ Lesen Sie auch: Wittgenstein: Streit ums Fürstenerbe schreibt Geschichte +++

Gustavs Großonkel hatte nach dem Tod seines Vaters Richard im Jahr 2017 versucht, das Erbe mit Verweis auf die Beziehung zu Carina Axelsson, die bürgerlich ist und katholisch erzogen wurde, für sich zu reklamieren. Das Oberlandesgericht Hamm wies dieses Ansinnen 2020 aber nach einem langen Rechtsstreit zurück. Die Hochzeit würde den Streit um das Testament auch auf der emotionalen Ebene beenden. Die Bevölkerung wird von der Vermählung aber nicht viel mitbekommen: Es soll wohl nur eine Hochzeit im kleinen Kreis in der Schlosskapelle geben.