Lüdenscheid. Für den Neubau der gesperrten Talbrücke an der A45 bei Lüdenscheid gibt es einen ersten Zeitrahmen. Die neue Brücke soll in fünf Jahren stehen.
Nach einem Spitztreffen im Lüdenscheider Rathaus zu maroden A-45-Talbrücke Rahmede sind jetzt zumindest ambitionierte Zeitpläne klar. „Wenn es nach mir geht, sollte die neue Brücke in fünf Jahren stehen“, sagte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Leiterin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH des Bundes. Dazu müssten aber planungsrechtliche Hindernisse aus dem Weg geräumt werden, um Zeit zu gewinnen, betonte sie am Montag in Lüdenscheid.
Geht es nach Marco Voge (CDU), dem Landrat des Märkischen Kreises, dann könnte es auch noch schneller gehen. Er sprach von einem Zeitraum von zwei bis vier Jahren, den man anpeilen solle, wenn man die Bürokratie auf ein Minimum reduzieren. Befürchtet worden war zunächst, dass ein Neubau acht bis zehn Jahre dauern könne.
Ministerin: „Wird nicht an Geld und Personal mangeln“
Im Rathaus hatten sich Vertreter des Bundes, des Landes, des Märkischen Kreises und der Wirtschaft sowie Regierungspräsident Hans-Josef Vogel zu der seit Anfang Dezember gesperrten Brücke der Autobahn A45 (Sauerlandlinie) und der aktuellen Verkehrssituation auf den Umleitungsstrecken ausgetauscht.
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Ina Brandes (CDU), Verkehrsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, konkretisierte die Pläne. Weil der Ersatzneubau beschleunigt werden müsse, setze sich das Land beim Bund dafür ein, „dass zukünftig solche reinen Ersatzbauwerke ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und erneute Planfeststellung realisiert werden. Damit sind wir Jahre schneller.“
Unterstützung für dieses Vorhaben dürfte die neue Ministerin, die selbst kein Landtagsmandat hat, zumindest von ihrer eigene Partei bekommen. Die CDU-Landtagsfraktion, die mit der FDP die aktuelle NRW-Regierung trägt, hatte in einem offene Brief eben jenen Verzicht auf eine Umweltverträglichkeitsstudie schon gefordert.
Ministerin Brandes kündigte zudem an, dass das angestrebte zügige Handeln in Sachen Talbrücke Rahmede auch eine Blaupause für alle künftigen Investitionen in NRW sein solle. Man wolle so schnell wie möglich bauen. „Es wird nicht an Geld und auch nicht an Personal mangeln“, so Ina Brandes.
In Lüdenscheid wurde zudem vereinbart, eine Task Force der verschiedenen beteiligten Behörden und Akteure zu bilden, um sich schnell und reibungslos abzustimmen.
Gesperrte A45-Brücke soll in drei Monaten für Pkws geöffnet werden
Die gesperrte Brücke soll in drei Monaten zumindest für den Pkw-Verkehr wieder geöffnet werden. Dazu wird derzeit an einer Notverstärkung der Konstruktion gearbeitet, nachdem bei Kontrollen Verformungen des Tragwerks entdeckt worden waren. Um zu verhindern, dass schwere Lastwagen auf die Brücke zwischen Lüdenscheid und Lüdenscheid-Nord fahren, wird derzeit parallel an einer Schrankenanlage für den Schwerlastverkehr gearbeitet.
Nach Angaben der CDU-Fraktion haben CDU und FDP für diese Woche im Landtag eine Aktuelle Stunde zu der gesperrten Brücke beantragt.
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Derzeit wird der Verkehr bundesweit weiträumig um die Sauerlandlinie umgeleitet. Bereits ab Frankfurt sollen Autos und Lastwagen wenn möglich über Kassel oder Köln fahren. Nördlich von Siegen wird der Verkehr von der A45 über die A4 abgleitet. An der A1 (Köln-Bremen) wird der Verkehr ab dem Westfhofener Kreuz bei Dortmund umgeleitet. (mit dpa)