Hagen. Starkregen sorgt in der Region für Chaos. Was tun bei einem gefluteten Keller? Kann ich mich vorbereiten? Diese zehn Tipps sollten Sie beachten.
Tief Bernd stürzt die Region ins Chaos. Starkregen sorgt für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. Doch was ist zu tun bei Hochwasser? Welche Maßnahmen kann ich treffen? Wie kann ich mich vorbereiten? Und was mache ich, wenn der Keller schon vollgelaufen ist? Wir haben zehn nützliche Tipps zusammengefasst.
1. Hochwasser-Potenzial checken lassen!
Einige Regionen sind aufgrund ihrer Lage bei Starkregen mehr gefährdet als andere. Hier lohnt sich die Absprache mit den zuständigen Entwässerungsbetrieben. Wer die Wasserabläufe seines Hauses überprüfen lassen will, kann dies von einem Experten machen lassen, sagt Markus Fitz, Fachbereichsleiter Entwässerung der Wirtschaftsbetriebe Hagen: „Wir kommen dann vorbei, schauen uns das Gebäude an und empfehlen, wo noch nachgebessert werden sollte.“
2. Gegenstände aus dem Keller räumen!
Ein einfacher Tipp, der relativ kurzfristig vor einer Unwetter-Warnung umgesetzt werden kann: Wichtige Gegenstände aus den überflutungsgefährdeten Räumen nach oben schaffen. Das gilt für elektronische Geräte wie Computer, aber auch für Dinge, die einen persönlichen Wert haben. Am besten die Kellerräume so leer wie möglich räumen – dann ist der potenzielle Schaden am Ende auch geringer.
Unwetter in NRW- Land unter in Hagen und Erkrath
3. Abläufe kontrollieren!
Nicht nur bei Hochwasser-Gefahr, sondern immer ein wichtiger Tipp: regelmäßig die Abläufe kontrollieren. Regenrinnen, Balkonablauf, Ablaufrinnen: „Man sollte schauen, dass sie gereinigt sind“, sagt Markus Fitz. Oft verstopft Dreck oder Laub die Abläufe. Dieser sollte regelmäßig entfernt werden.
4. Öffnungen kontrollieren und verdichten!
„Vor allem Öffnungen, die 20 Zentimeter unter der Geländeoberkante liegen, müssen verschlossen werden“, rät Markus Fitz. Das ist vor allem bei älteren Gebäuden oft der Fall, denn mittlerweile bekommen Grundstückseigentümer schon beim Bau meist diesen Hinweis. Liegen Öffnungen unterhalb dieser Grenze, sollten sie bei Starkregen abgedichtet werden. „Besorgen Sie zum Schutz Sandsäcke, Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon“, rät das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), das auf seiner Website überrichtiges Handeln bei Hochwasser informiert.
5. Rückstauklappe regelmäßig kontrollieren!
Die Rückstauklappe regelmäßig kontrollieren! Und wer keine hat, sollte eine installieren. Sie hindert bei Starkregen das Eindringen des rückstauenden Wassers aus dem Kanal. So kann kein Abwasser aus dem Bodenablauf gelangen. Sie müssen regelmäßig professionell gewartet werden, denn durch das Entsorgen von Abfällen in der Toilette können sie verstopfen.
6. Strom und Heizung ausschalten!
Strom und Heizung sollte in überflutungsgefährdeten Räumen ausgeschaltet werden. Das BBK warnt vor der Stromschlaggefahr und rät dazu, die Sicherung komplett rauszunehmen. Ist ein Raum vollgelaufen, darf er nicht betreten werden, solange der Strom nicht ausgeschaltet ist. Hier herrscht Lebensgefahr!
7. Heizöltanks schützen!
Heizöltanks müssen vor dem Auftrieb durch das Wasser geschützt werden, „indem Sie ihn zum Beispiel an der Wand verankern oder mit Ballast erschweren“, so das BKK. Ist der Raum erst einmal durchflutet, sollten die Tanks nach dem Auspumpen und Trocknen von einem Fachmann überprüft werden.
8. Nicht Auto fahren!
Das Auto rechtzeitig aus gefährdeten (Tief-)Garagen entfernen – und zwar nicht erst, wenn das Hochwasser schon da ist. Vor allem Tiefgaragen können, wenn sie volllaufen, zur Gefahr werden. Bei Hochwasser das Auto stehen lassen, denn Fahren ist gefährlich und kann zudem Schäden am Fahrzeug verursachen.
9. Pumpen bereithalten!
Wenn der Worst Case eingetreten und Räumlichkeiten vollgelaufen sind, dann hilft es, das richtige Werkzeug zur Hand zu haben. Doch hier gilt: Nicht einfach drauflospumpen! Erst sollte man sich einen Überblick über die Lage verschaffen – im Zweifel auch mithilfe von Experten. Denn durch große Wassermengen kann das Gebäude zum Beispiel einsturzgefährdet sein. Manchmal kann Pumpen auch den Schaden vergrößern, zum Beispiel wenn Schlamm eingedrungen ist. „Dann lässt die Feuerwehr den Keller auch bewusst vollaufen“, sagt Markus Fitz.
10. Trocknen!
Wurde der Raum leergepumpt, heißt es: trocknen lassen! Und zwar so schnell wie möglich, um Schimmel vorzubeugen. Entsprechende Heizgeräte können oft vor Ort geliehen werden, sagt das BBK.