Hagen/Sauerland. Corona auf dem Rückzug: Wo die Inzidenz schon Richtung Null geht. Und in welchen Kreisen es keine Covid-Intensivpatienten und neuen Toten gibt.
Zwölf Menschen sind in der vergangenen Woche in den zwölf Kreisen und Großstädten des Regierungsbezirks Arnsberg im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Jeder einzelne Fall ist ein schlimmes Schicksal. Aber ein Vergleich zeigt auch, wie sehr sich die Lage in der Pandemie verbessert hat: Vor fünf Monaten, im Januar, lag der wöchentliche Anstieg noch bei 182 neuen Todesfällen.
Und auch ein zweiter Vergleich unterstreicht dies: Aktuell müssen auf den Intensivstationen in der Region 33 Covid-19-Patienten behandelt werden: Vor fünf Monaten, am 22. Januar, wurden aber noch 177 Covid-Patienten auf den Intensivstationen der Region gezählt.
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Und so lassen sich aus unseren wöchentlichen Corona-Ranglisten noch mehr positive Aspekte herauslesen – trotz aller Unsicherheiten, wie sich die Delta-Variante in den nächsten Wochen auswirken könnte:
- Selbst Hagen mit der NRW-weit höchsten Sieben-Tage-Inzidenz liegt weiter deutlich unter einem Wert von 20.
- Unter den zehn Kreisen und kreisfreien Städten in ganz NRW mit den höchsten Inzidenzen stammt mit Hagen, Siegen-Wittgenstein, dem Märkischen Kreis, Dortmund und dem Hochsauerlandkreis zwar die Hälfte aus dem Regierungsbezirk. Aber der liegt mit einem Durchschnitts-Inzidenzwert von 7,9 nur knapp über dem aktuellen NRW-Wert von 6,4.
- Mit einer Inzidenz von 2,2 nähert sich der Kreis Olpe schon langsam dem Nullpunkt.
- Bei den Impfungen geht es wieder bergauf. Der wöchentliche Anstieg ist sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitimpfungen größer geworden.
Die Corona-Rangliste
Schaut man auf den Regierungsbezirk Arnsberg, führt Hagen weiter die Rangliste der Corona-Dynamik an. Sie basiert auf den Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI), Stand Freitag 0 Uhr.
- 1 . (Rang 1 vor einer Woche): Hagen: 16,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen (330 Tote, 3 mehr als vor einer Woche)
- 2 . (3.) Siegen-Wittgenstein: 11,9 (176, +/-0)
- 3 . (4. ) Märkischer Kreis: 11,7 (411, + 3)
- 4. (2.) Dortmund: 10,5 (392, +1)
- 5. (10.) Hochsauerlandkreis: 10,0 (200, +/-0)
- 6. (9.) Kreis Soest: 7,6 (188, +/-0)
- 7. (7.) Herne: 6,4 (270, +1)
- 8. (6.) Bochum: 5,7 (242 , + 3)
- 9 . (12.) Hamm: 5,0 (198, +/-0)
- 10. (11.) Kreis Unna: 3,8 (489, +/-0)
- 11. (8.) Ennepe-Ruhr-Kreis: 3,4 (362, + 1)
- 12. (5.) Olpe: 2,2 (162, +/-0)
Die Verstorbenen-Zahlen
Im Regierungsbezirk Arnsberg sind nun seit März 2020 3410 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben. Das sind 12 mehr als vor einer Woche – damit bleibt der Anstieg auf niedrigem Niveau (Vorwoche: +9).
Die Intensivstationen
Es gibt weniger freie und generell verfügbare Intensivbetten im Regierungsbezirk Arnsberg im Vergleich zur Vorwoche. Doch die Covid-19-Fälle dürften dafür nicht die Ursache sein, denn der Anteil geht weiter zurück. 33 Covid-Patienten (davon 17 beatmet) werden aktuell im Regierungsbezirk auf Intensivstationen behandelt – das sind drei weniger im Wochen-Vergleich. Die Zahl der freien Intensivbetten hat sich verschlechtert: 199 (-26 im Wochenvergleich) der insgesamt 1300 (-10) aktuell zur Verfügung stehenden Intensivbetten in der Region sind noch frei. Das Intensivbettenregister zeigt im Detail diese Werte:
- 1. (Vorwoche 2.) Hochsauerlandkreis: 6,8 % der Intensivbetten mit 6 Corona-Patienten belegt
- 2. (1.) Herne: 6,2 %, 4
- 3. ( 4.) Märkischer Kreis: 4,6 %, 5
- 4. (3.) Bochum: 2,9 %, 5
- 5. (7.) Kreis Soest: 2,7 %, 2
- 6. (5.) Dortmund: 2,5 %, 7
- 7. (6.) Kreis Siegen-Wittgenstein: 1,7 %, 2
- 8. (8.) Hagen: 1,3 %, 1
- 9. (9.) Kreis Unna: 0,9 %, 1
- 10. (10.) Kreis Olpe: 0 % 0
- 10. (10.) Hamm: 0 %, 0
- 10. (10.) Ennepe-Ruhr: 0 %, 0
Die Impfungen
Die Impfstatistik ist nicht mehr völlig aussagekräftig, denn in den Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung (KVWL) sind nicht die Impfungen in Betrieben und bei Privatärzten enthalten. Die werden nur an das Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelt – und das Institut schlüsselt sie nicht wieder nach Kreisen auf. Allerdings: Von den insgesamt gut 9,6 Millionen Erstimpfungen in Nordrhein-Westfalen entfallen bislang nur gut 91.000 auf die Betriebsärzte – prozentual spielen sie also noch keine große Rolle.
Und soviel kann man ohnehin sagen: Mindestens 1.979.043 Menschen in den zwölf Kreisen und Großstädten des Regierungsbezirks Arnsberg haben bislang ihre Erstimpfung in Impfzentren, Arztpraxen, Krankenhäusern oder durch Mobile Impfteams erhalten. Das sind 77.677 mehr als in der Vorwoche, der Fortschritt bei den Erstimpfungen nimmt im Wochenvergleich zum ersten Mal seit Wochen wieder leicht zu. Insgesamt sind nun 56,5 Prozent der etwa 3,5 Millionen Menschen, die in der Region leben, einmal geimpft (Vorwoche: 54,3 %). 1.376.576 Menschen (+208.509 zur Vorwoche) und damit 39,3 Prozent der Gesamtbevölkerung (Vorwoche: 33,4 %) haben schon den vollen Impfschutz. Hier hat der Impffortschritt im Vergleich zum vorherigen Wochen-Plus deutlich zugenommen.
Auf die einzelnen Städte und Kreise verteilt sich das so:
- 1. (Vorwoche 1.) Kreis Olpe: 88.333 Erstimpfungen, 65,9 % Prozent der Gesamtbevölkerung
- 2. (2.) Hagen: 115.332, 61,0 %
- 3. (3.) Herne: 92.419, 59,2 %
- 4. (4.) Hochsauerlandkreis: 151.903, 58,4 %
- 5. (5.) Ennepe-Ruhr-Kreis: 181.751, 56,1 %
- 6. (9.) Kreis Siegen-Wittgenstein: 152.193, 54,9 %
- 7. (6.) Bochum: 199.949, 54,8 %
- 8. (7.) Kreis Soest: 164.868, 54,6 %
- 9. (8.) Dortmund: 320.604, 54,2 %
- 10. (10.) Märkischer Kreis: 214.923, 52,4 %
- 11. (11.) Kreis Unna: 205.526, 52,0 %
- 12. (12.) Hamm: 91.242, 50,7 %
Schaut man auf den Anteil der Menschen mit vollem Impfschutz (durch zwei Impfungen oder Impfstoff Johnsons&Johnson, der nur einmal geimpft werden muss), dann ergibt sich das folgende Bild:
- 1. (1.) Kreis Olpe: 48,7 % Prozent der Gesamtbevölkerung haben schon den kompletten Impfschutz
- 2. (3.) Herne: 43,5 %
- 3. (2.) Hagen: 43,3 %
- 4. (4.) Hochsauerlandkreis: 40,0 %
- 5. (6.)Bochum: 38,9 %
- 6. (12.) Kreis Soest: 38,7 %
- 7. (4.) Ennepe-Ruhr-Kreis: 38,2 %
- 8. (7.) Kreis Siegen-Wittgenstein: 37,9 %
- 9. (11.) Kreis Unna: 36,5 %
- 10. (12.) Dortmund: 36,4 %
- 11. (8.) Hamm: 36,1 %
- 12. (9.) Märkischer Kreis: 36,0 %