Hagen. Es wird viel kritisiert in dieser Pandemie, die Arbeit der Impfzentren erfährt aber hohe Zustimmung. Ihr Anteil am Gesamterfolg ist groß.

Es ist ein Satz, der beispielhaft steht für viele Meinungsäußerungen in diesen Tagen: „Wer auch immer das Impfzentrum in der Stadthalle Hagen organisiert hat: Kompliment!“, schreibt Rolf Deglerk­ aus Hagen.

Es wird zwar viel diskutiert und gestritten in dieser Corona-Pandemie: ob über Ausgangssperren, ob über Lockerungen, Hilfen, zu wenig Impfstoff oder Vordrängler. Die Arbeit der Impfzentren in der Region wird aber ganz überwiegend gelobt: Ja, es funktioniert doch ganz offensichtlich etwas sehr gut in der Bekämpfung des Virus.

Befragung über die lokalen Facebook-Auftritte

Das zeigen sehr viele Kommentare, die uns durch eine Befragung über die lokalen Facebook-Auftritte unserer Zeitung erreicht haben. Nicht alles läuft perfekt, es gibt auch Kritik, insbesondere an der Terminbuchung. Aber wer erst einmal vor Ort ist, dessen Urteil ist positiv, wie die ganz überwiegende Zahl an Wortmeldungen zeigt.

Die vier Säulen beim Impfen

Beim Blick auf die nüchternen Zahlen zeigt sich zudem: Die Städte und Landkreise, die in der Region ganz besonders auf die Impfzentren gesetzt haben, liegen beim Impffortschritt weit vorn.

Zur Erklärung: Neben den am 8. Februar gestarteten Impfzentren (pro Kreis/kreisfreier Stadt gibt es eines, im Märkischen Kreis sogar zwei) gibt es noch drei weitere Säulen. So sind schon seit dem 27. Dezember mobile Impfteams vorwiegend in Alten- und Pflegeheimen unterwegs, zudem wird in Krankenhäusern geimpft. Und seit 1. April sind die Arztpraxen hinzugekommen.

Kreis Olpe und Stadt Hagen an der Spitze

Der Kreis Olpe und die Stadt Hagen haben bislang den größten Impf-Erfolg in der Region: 30,2 Prozent (Olpe) beziehungsweise 29 Prozent (Hagen) der Gesamtbevölkerung haben dort – Stand 23. April – inzwischen ihre Erstimpfung erhalten. Und beide Male ist der Impfzentrum-Anteil groß, in Olpe liegt er bei 73,7 Prozent, in Hagen sogar bei 77,8 Prozent.

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Zum Vergleich: Im Ennepe-Ruhr-Kreis sind nur gut 50 Prozent aller Erstimpfungen im Impfzentrum erfolgt, die Gesamt-Impfquote liegt bei „nur“ 22,2 Prozent. In ganz Westfalen-Lippe sind bislang 58 Prozent aller Erstimpfungen in Impfzentren erfolgt.

Die Hausarzt-Quote

Allerdings: Wie groß die einzelnen Impf-Säulen sind, das können sich die Städte und Kreise nicht unbedingt aussuchen. Dies hängt auch von der Alters- und Sozialstruktur ab: So sind im Ennepe-Ruhr-Kreis 26 Prozent alle Impfungen über mobile Teams erfolgt. Ein Zeichen dafür, dass es dort mehr alte Menschen in Pflegeheimen gibt.

Hier, wie auch im ebenfalls flächenmäßig sehr großen Märkischen Kreis, liegt der Anteil der Impfungen durch Hausärzte übrigens sehr hoch bei gut 17 Prozent – obwohl die erst seit 1. April mitmischen dürfen. In Hagen liegt der Anteil der Hausarzt-Impfungen hingegen bei nur 8,7 Prozent. Womöglich ein Potenzial für diese Kreise bei der Impfquote aufzuholen, wenn die Hausärzte mehr Impfstoff bekommen.

Die Bürgerstimmen

Abseits aller Zahlenspiele bleibt aber die große Zufriedenheit mit den Impfzentren, hier eine kleine Auswahl der Stimmen:

  • Renate Finster aus Menden schreibt: „Montagmorgen online einen Termin für meinen Mann (74) und mich (71) gebucht. Schnell, einfach, übersichtlich. Die Bestätigung kam umgehend per E-Mail. Die Erstimpfung erfolgt bereits kommenden Dienstag im Impfzentrum Iserlohn, die Zweitimpfung Anfang Juni. Ein großes Lob an die Verantwortlichen.“
  • Ähnlich die Erfahrung im Kreis Siegen-Wittgenstein. „Habe den Impftermin für meine Eltern gebucht und es lief alles reibungslos“, schreibt Thomas Wirth aus Siegen. „Gerade vom Impfzentrum war ich dann extrem positiv überrascht: Eine hervorragende Organisation gepaart mit durch die Bank sehr freundlichen Mitarbeitern – besser konnte es nicht laufen.“
  • Zufriedenheit auch im Hochsauerlandkreis: „Wir waren gestern in Olsberg, hat alles super geklappt. Gute Organisation“, schreibt Erika Klossner aus Brilon.
  • Und Kornelia Wysk aus Meschede ergänzt: „Zehn Minuten, dann waren Erst- und Zweittermin gebucht. Auch im Impfzentrum alles gut organisiert und unproblematisch abgelaufen.“
  • Differenziert die Erfahrung von Ursula Bauer aus Meschede: „Telefonisch war kein Durchkommen, online ging es dann. Eine sehr lange Warteschlange gab es vor dem Impfzentrum. Eineinhalb Stunden Wartezeit bis zur Impfung. Alle Helfer waren aber sehr zuvorkommend und freundlich.“
  • Positive Erfahrungen auch in Hagen. „War insgesamt in 30 Minuten mit allem fertig. Genügend Personal an allen Ecken, alle sehr freundlich und zuvorkommend“, schreibt Nicole Gies aus Hagen: „Echt klasse.“
  • Vanessa Peters aus Hagen fällt ein ähnliches Urteil: „Im Impfzentrum selbst hat mich die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft begeistert. Wirklich top.“