Hagen/Sauerland. Die Anzahl der Corona-Impfungen in den Kreisen der Region variiert sehr. Das zeigt eine Übersicht. Woran das liegen könnte.
Wie schnell geht der Corona-Impfprozess voran? Diese Frage bewegt derzeit die Republik. Für die Region lautet die Antwort: Die Entwicklung ist höchst unterschiedlich. Jedenfalls, wenn man auf die Zahlen schaut, die die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ab jetzt täglich veröffentlicht.
Demnach hat der Kreis Olpe die erste Etappe in den Pflegeheimen schon beinahe hinter sich: 2528 Impfungen wurden dort gezählt. Und das bei etwa 1100 Bewohnern, die in Pflegeheimen leben und mindestens noch einmal so vielen Beschäftigten, die ebenfalls in der ersten Phase eine Impfung erhalten konnten.
Die Zahl von 2528 Impfungen erscheint für den Kreis Olpe vor allem hoch, weil im nach den Einwohnerzahlen mehr als dreimal so großen Märkischen Kreis laut der KVWL-Statistik bislang nur 1708 Impfungen vorgenommen worden sind. Eine Zahl, die Kreissprecherin Ursula Erkens aber nicht für aktuell hält: „Wir gehen davon aus, dass bis Ende der Woche 6250 Personen im Kreis geimpft sein werden.“
Die große Differenz ist zunächst nicht erklärbar
Warum es hier so eine große Differenz gibt, können Kreis und KVWL letztlich nicht klären. Vanessa Pudlo, die Sprecherin der KVWL, räumt zwar ein, dass es bei den Meldungen durch die Impfärzte zu Verzögerungen kommen kann: „Aber vielleicht liegt es auch daran, dass wir die tatsächlich geimpften Personen zählen – und nicht die bestellte Menge von Impfdosen.“
Der Kreis Siegen-Wittgenstein geht davon aus, dass bislang etwa 22 Prozent der rund 4600 Heimbewohner und Mitarbeiter geimpft worden sind, die in der ersten Phase die Berechtigung auf eine Impfung haben. Die Kreisverwaltung hat aber auch noch einmal nachgearbeitet und ist auf die Pflegeeinrichtungen zugegangen, die noch immer keinen Impfstoff über die KVWL geordert hatten. Manchen sei das Prozedere nicht bekannt gewesen, erläutert Landrat Andreas Müller.
Gute Absprache mit den Altenheimen im Kreis Olpe
Das hat im Kreis Olpe offensichtlich besser funktioniert. Und darin sieht Sprecher Heinz-Werner Voss auch einen Grund, warum der Kreis so eine gute Quote hat: „Wir haben früh alle Einrichtungen direkt eingebunden, sind auf diese zugegangen. Und dann gab es auch ein enge Zusammenarbeit mit den Hausärzten, die ohnehin in den Pflegeeinrichtungen tätig sind und die dann auch die Aufklärungsarbeit und die Impfung selbst durchgeführt haben.“
Im nächsten Schritt werden nun Risikopatienten und Teile des Personals in den Krankenhäusern ab dem 18. Januar geimpft. Ab Februar sollen dann alle Über-80-Jährigen ein Angebot bekommen. Das sind allein im Regierungsbezirk Arnsberg rund 250.000 – abzüglich der Geimpften in Pflegeheimen – bei 3,5 Millionen Einwohnern insgesamt. Dann kommen auch die Impfzentren in der Region zum Einsatz.