Hagen. Die Corona-Dynamik lässt in der Region etwas nach. Doch es gibt weiter viele Tote und Patienten auf Intensivstationen. Die Rangliste der Kreise.
Kein Durchbruch, keine Kehrtwende, aber die Dynamik bei der Ausbreitung des Coronavirus hat sich verlangsamt – so lassen sich die aktuellen Zahlen für die Region zusammenfassen. Und so sieht es auch Professor Ulf Dittmer, der Direktor der Virologie am Uni-Klinikum Essen. „Das exponentielle Wachstum ist erst mal gebrochen“,
. „Das ist wichtig – sonst wären wir in kürzester Zeit in extreme Schwierigkeiten geraten.“ Aber auch die jetzigen Zahlen könne man im Gesundheitssystem nicht lange durchhalten. „Wir können noch eine Woche beobachten, ob es ein signifikantes Absinken der Fallzahlen gibt“, so Dittmer . „Geschieht das nicht, müssen sehr wahrscheinlich härtere Maßnahmen her.“
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Die Chance, auf die Maske zu verzichten, werde sich wohl frühestens im kommenden Sommer ergeben, wenn sich die Situation wieder entspannt habe. „Die Zahl der Infektionen wird dann witterungsbedingt sinken. Gleichzeitig laufen die Impfungen in vollem Tempo. Daher wird das Virus nach dem Sommer kaum die Chance haben, sich wieder stark zu verbreiten.“
So ist die Lage in der Region:
- Die Zahl der Corona-Toten ist in den zwölf Landkreisen und kreisfreien Städten des Regierungsbezirks Arnsberg erneut angestiegen – allerdings nicht stärker als in der Vorwoche .
- Die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen hat sich stabilisiert .
- Die Sieben-Tages-Inzidenz , die die Quote der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche misst, ist in fünf von zwölf Kreisen und Großstädten im Wochenvergleich gesunken , in sechs gestiegen (aber nicht dramatisch) und im Kreis Unna etwa gleich geblieben.
Die aktuelle Dynamik
Herne führt weiter die aktuelle Rangliste der Sieben-Tages-Inzidenz für den Regierungsbezirk Arnsberg an. Die basiert auf den Angaben des Robert-Koch-Instituts, Stand Freitag 0 Uhr (in einigen Lokalteilen gibt es noch aktuellere Zahlen, wegen der Vergleichbarkeit beziehen wir uns auf diese Werte).
- 1. (Vorwoche 1.) Herne: 321,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen (21 Tote, 0 mehr als vor einer Woche )
- 2. (3.) Hagen: 248,6 (38 Tote, + 8 )
- 3. (4.) Dortmund: 217,3 (53, +14)
- 4. (2.) Hamm: 190,6 (48 Tote, +3)
- 5. (7.) Bochum: 169,3 (41 , +5)
- 6. (10.) Siegen-Wittgenstein: 162,8 (9 Tote, +/-0)
- 7. (6.) Hochsauerlandkreis: 156,7 (35 , +7)
- 8. (5.) Märkischer Kreis 149,7 (43, +4)
- 9. (9.) Kreis Unna: 134,5 (71,+ 5)
- 10. (11.) Olpe: 132,9 (65, + 3)
- 11. (8.) Ennepe-Ruhr-Kreis: 120,3 (48, + 1)
- 12. (12.) Kreis Soest: 60,3 (17, +2)
Die Verstorbenen-Zahlen
Im Regierungsbezirk Arnsberg sind seit März 489 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben, das bedeutet 52 neue Todesfälle innerhalb einer Woche. In der Woche zuvor waren es 53. Anfang Oktober lag die Gesamtzahl noch bei 290. Besonders betroffen waren diese Woche Dortmund, Hagen und der Hochsauerlandkreis.
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Die Intensivstationen
185 Covid-Patienten werden aktuell im Regierungsbezirk Arnsberg auf Intensivstationen behandelt – drei mehr als vor einer Woche. Vor 14 Tagen waren es noch 157 und vor vier Wochen 78. Noch sind dennoch überall Kapazitäten auf den Intensivstationen frei. Aktuell sind 314 von verfügbaren 1470 Betten frei. Das ist in etwa der Wert von vor einer Woche. Das Intensivbettenregister zeigt diese Werte:
- 1. (Vorwoche 3) Herne: 28,8 % der Intensivbetten mit 19 Corona-Patienten belegt.
- 2. (1.) Hagen: 22,5 %, 20
- 3. (7.) Märkischer Kreis: 21,0 %, 25
- 4. (2.) Kreis Unna: 16,5 %, 18
- 5. (5.) Kreis Soest: 16,3 %, 13
- 6. (10.) Hochsauerland: 11,5 %, 15
- 7. (6.) Hamm: 10,4 %, 11
- 8. (8.) Dortmund: 9,1 %, 28
- 8. (11.) Bochum: 9,1 %, 18
- 10. (11.) Ennepe-Ruhr: 8,9 %, 11
- 11. (4.) Kreis Olpe: 6,5 %, 2
- 12. (12.) Siegen-Wittgenstein: 3,6 %, 5