Hagen/Sauerland. Wenn es zu heiß wird, dann gibt es Orte in der Region die Abkühlung versprechen: Von 32 auf 9 Grad in fünf Schritten.

Da ist er endlich: der Hochsommer. Temperaturen von mehr als 30 Grad wird es (fast) flächendeckend geben – und das ein paar Tage lang. Die Freude ist groß! Aber was ist, wenn es doch mal ein bisschen kühler sein soll? Wir haben da zum Abschluss unserer großen Sommerserie „Heimspiel – Der Sommer zuhause“ ein paar Vorschläge – augenzwinkernd und ohne Anspruch auf völlige mathematische Exaktheit.

Der Ausgangspunkt:

32 Grad: Gehen wir mal von Hagen aus: 32 Grad heiß soll es dort am Freitagmittag werden. Wer sich von dort ein bisschen ostwärts durch die Region bewegt, der kann stufenweise Abkühlung finden.

Die erste Abkühlung:

30 Grad – oder knapp drunter dürften es am Freitag auf dem zweithöchsten Berg Nordrhein-Westfalens werden: dem Kahlen Asten bei Winterberg. Das erwartet Wetterexperte Julian Pape. Das wären schon mal zwei Grad weniger als in Hagen. Auf dem Berg dürfen sich die Besucher auch über kühlenden Wind freuen.

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Um den Effekt zu erleben, empfiehlt Julian Pape tagsüber auf den Kahlen Asten zu gehen. Denn morgens und abends sieht das schon wieder ganz anders aus: „Da sind die Berge am wärmsten in diesen Tagen“, sagt der 35-Jährige. Frische in der Nacht und am Morgen findet sich in den kommenden Tagen in den Tälern. Bis maximal 14 Grad erwartet Julian Pape dort. Das liegt an der Besonderheit des Hochdruckgebiets „Detlef“, das aktuell über Mitteleuropa steht: Weil kaum Luftströme vorhanden sind, bildet sich ein eigenes Windsystem. Die kalte Luft strömt dabei den Berg hinab und sammelt sich in den Tälern. Wer jedoch in der Stadt wohnt, den erwarten am Samstag und Sonntag wahrscheinlich „Tropennächte“ mit mehr als 20 Grad.

Übrigens: An die Rekordtemperaturen des vergangenen Jahres kommt die sommerliche Hitze aber nicht ran: Zwischen 29 und 36 Grad erwartet Wetterexperte Julian Pape für die Region. Erstaunt ist Pape jedoch über die Länge der anhaltenden Wärmeperiode: Bis mindestens Donnerstag soll es so heiß bleiben.

Die zweite Abkühlung

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29 Grad – und damit 3 Grad weniger als in Hagen könnten es auch im Panorama Park Sauerland in Kirchhundem werden. Jedenfalls, wenn man den Erfahrungen von Ingo Hamm, Betreiber des Tier- und Freizeitparks folgt. „Bei uns am 649 Meter hohen Eggenkopf ist es in der Regel 5 Grad kühler als in Köln.“ Und da es dort morgen sogar 34 Grad werden sollen, dürfte man – verstärkt durch den Effekt der vielen Bäume – demnach von 29 Grad am Freitag ausgehen. „Das wissen aber viele leider nicht, dass es hier doch kühler ist“, sagt Ingo Hamm. „Die Leute bleiben dann bei heißem Wetter eher zuhause. Dabei lohnt es sich, zu uns zu kommen.“

Die dritte Abkühlung

22 Grad könnten es letztlich sogar nur in den Tiefen der Wälder unserer Region sein. Sie sind der wahre Kühlespender – jedenfalls haben sie das Potenzial. „Ich denke, dass es im Wald bis zu zehn Grad kühler ist, als auf Freiflächen“, sagt Norbert Tennhoff, Sachbearbeiter beim Landesbetrieb Wald und Holz. Die hohe Luftfeuchtigkeit und der Schatten durchs Blätterdach machten den Wald zu einem feinen Wohlfühl-Ort. Die Hitze könne sich dort auch nicht so stauen, wie auf versiegelten Flächen. Daher kühle der Wald über Nacht auch schneller wieder herunter. Zusatz-Tipp: Entlang von Bachläufen ist es für gewöhnlich noch einmal angenehmer und kühler, sagt Tennhoff.

Die vierte Abkühlung

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21 Grad – und damit elf Grad weniger im Vergleich zu den Lufttemperaturen in Hagen kann der Sprung in die Talsperren des Sauerlands bringen. Zum Beispiel am Sorpesee. Die Wassertemperatur betrug im Strandbad Langscheid am Donnerstag bei 30 Zentimetern Wassertiefe eben jene erfrischenden 21 Grad. Die Freude an dem kühlen Nass ist aber gerad begrenzt: Wegen der Corona-Schutzmaßnahmen dürfen derzeit nur 700 Menschen rein. „Und heute waren auch alle Plätze voll, das Bad ist ausgebucht“, so Stefan Schlecht vom Strandbad.

Die fünfte Abkühlung

9 Grad bietet die Attahöhle in Attendorn – eine der bedeutendsten Tropfsteinhöhlen der Republik. Das sind 23 Grad weniger als in Hagen. Die Temperatur ist im Sommer wie im Winter immer die gleiche. Also eine definitive Abkühlung, ohne dass gleich Wintergefühle erzeugt werden. Denn es ist windstill in der Höhle. Deshalb fühlen sie sich gar nicht so kalt an.