Unsere Redaktionen sind längst leer, Home-Office ist seitdem angesagt. Ein Privileg, gewiss. Aber eines, das merkwürdige Blüten treiben kann.

Wie das so mit guten Sachen ist. Erst wenn sie weg sind, merkt man, wie wichtig sie einem eigentlich sind. Freunde zum Beispiel. Jetzt, wo wir uns nur noch digital treffen können, vermisse ich sie um so mehr.

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Jetzt hat uns allerdings jemand verlassen, der weniger eine Leere hinterlässt, eher einen Haufen. Und gerade im Home-Office, wenn die ganze Familie zuhause ist, wächst dieser Haufen irgendwie noch schneller. Schreibe ich Freunden und Kollegen von unserem Verlust, kommen wahlweise ein weinender Emoji zurück oder gleich „Der Schrei“. Die Waschmaschine ist hinüber, eine neue muss her. Das dauert.

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Wegen Corona werden Alt- und Neugerät übrigens vor der Haustür ausgetauscht. Wie wir den defekten alten Freund aus dem Keller bekommen sollen und das neue Gerät an seine Stelle? Gute Frage. Im Kontaktverbot kann ich helfende Freunde auch nicht gerade aus dem Hut zaubern.

Langsam werden die „guten Sachen“ für die Arbeit knapp. So dass auch der eigentlich schon ausrangierte Kapuzenpulli oder das pastell-geblümte Partykleid im Büro-Büro getragen werden. Aber einen Vorteil hat das Home-Office: Niemand sieht, was ich trage. Bei Videokonferenzen stecke ich einfach nur noch den Kopf ins Bild.