Bestwig. Der Europaabgeordnete Peter Liese ist studierter Mediziner. Jetzt wird er in der Corona-Krise wieder zum Teilzeit-Arzt. Was ihn bewegt.

Morgens Arzt, nachmittags Europapolitiker: Peter Liese, südwestfälischer CDU-Abgeordneter im EU-Parlament, arbeitet sich angesichts der Corona-Krise wieder in seinen alten Beruf als Mediziner ein.

„Ich möchte helfen, falls die Lage sich verschlimmern sollte“, sagte Liese dieser Zeitung. Deshalb unterstütze er vormittags eine Bestwiger Gemeinschaftspraxis – auch um seine Fachkenntnisse wieder aufzufrischen. „Ich bin zwar noch optimistisch, dass es bei uns nicht so schlimm wird wie in Italien, aber wenn im Notfall jeder gebraucht wird, möchte ich vorbereitet sein“, sagte Liese.

Elektronische Abstimmungen in Brüssel möglich

Das Europaparlament ermöglicht den Abgeordneten – anders als der Bundestag – auch elektronische Abstimmungen, so dass sie auch von Zuhause arbeiten können. In Brüssel selbst ist der öffentliche Politik-Betrieb weitgehend zum Erliegen gekommen. Die Parlamentarier und ihre Mitarbeiter kommunizieren vor allem über Telefongespräche und Videokonferenzen.

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Liese steht nach eigenen Angaben in Fragen der Gesundheitspolitik im engen Kontakt mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Der Sauerländer appelliert an die europäische Gemeinschaft, die Staaten, die von der Krise besonders stark betroffen sind, zu unterstützen. „Alle Länder, die in der Lage sind, Schwerkranke aus Italien, Frankreich oder Spanien aufzunehmen und zu behandeln, sollten das auch machen.“