Schwelm. Der NRW-Verband steht weiter zum Präsidenten Hartmut Ziebs. Beim Regionaltreffen kommenden Samstag soll das weitere Vorgehen besprochen werden.

20 der 25 anwesenden Mitglieder des Präsidialrates des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) haben am Freitag ihrem Präsidenten Hartmut Ziebs das Vertrauen verweigert. Der Schwelmer wird sich deshalb, anders als er in den vergangenen Wochen immer wieder betont hat („Ich will die Sache durchstehen“), zurückziehen. Doch die vorzeitige Wahl eines neuen Präsidenten auf der Delegiertenversammlung im April 2020 wird die tiefe Krise, in die der interne Machtkampf den Bundesverband gestürzt hat, kaum beenden.

Denn der Verband der Feuerwehren in NRW steht weiter zu Ziebs und zu dessen inhaltlicher Linie. Eine mögliche Folge könnte eine Spaltung des DFV sein. „Das ist nicht ausgeschlossen“, antwortete am Sonntag der NRW-Landesgeschäftsführer Christoph Schöneborn, auf eine entsprechende Frage dieser Zeitung. „Entschieden ist aber darüber noch nicht.“ Alle Mitgliedsverbände in NRW sind für kommenden Samstag nach Wuppertal eingeladen, um über das weitere Vorgehen zu beraten.

NRW-Haltung wird nur von Brandenburg und Sachsen-Anhalt unterstützt

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Nach Angaben von Schöneborn wird die NRW-Haltung nur noch von Brandenburg und Sachsen-Anhalt unterstützt. „Wir haben in den vergangenen Jahren viel Energie in die Konsensfindung auf Bundesebene gesteckt“, betonte der Landesgeschäftsführer, „aber irgendwann ist das Maß der Kränkungen voll“. Man müsse wohl zur Kenntnis nehmen, dass der Strukturkonservatismus in anderen Ländern sehr hoch sei. Schöneborn: „Wir haben die Vernetzung in Gesellschaft und Politik ausgebaut und sind eher aufgabenorientiert, während andere mehr Wert auf schöne Uniformen und Orden legen. Offenbar bricht jetzt etwas auseinander, dass möglicherweise nie zusammengehört hat.“

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Ziebs zieht sich spätestens im kommenden April aus dem DFV zurück, bleibt aber Vizepräsident des Weltfeuerwehrverbandes. Und der Basis verbunden: „Ich bin nach wie vor ein begeisterter Feuerwehrmann und vielleicht stehe ich bald in meiner Schwelmer Heimat-Feuerwehr wieder am Schlauch.“ Der Schwelmer sieht in dem Streit, der sich an seinen Warnung vor rechtsnationalen Tendenzen entzündete und an der Berufung einer türkischstämmigen Generalsekretärin, auf Jahre hinaus einen riesigen Imageschaden für den Verband.