Schwelm/Dortmund. Der Streit um Feuerwehr-Chef Hartmut Ziebs eskaliert weiter: Der Schwelmer hat Drohmails erhalten. Eine stammt von einer Freiwilligen Feuerwehr.

Der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), Hartmut Ziebs aus Schwelm, wird nach seiner Warnung, die Feuerwehr könne von Rechtspopulisten unterwandert werden, in E-Mails beleidigt und bedroht. Der Staatsschutz ermittelt. Das bestätigte die Polizei Hagen auf Anfrage der Westfalenpost.

Demnach erhielt Ziebs am Montag und am Mittwoch dieser Woche insgesamt zwei Mails; in der ersten wurde er massiv beleidigt, in der zweiten bedroht. Zu den Inhalten wollte die Polizei auf Anweisung der Hagener Staatsanwaltschaft keine Angaben machen.

Drohmails an Hartmut Ziebs: Eine stammt Freiwilligen Feuerwehr aus Dortmund

Nach Angaben des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) wurde dem 60-Jährigen geschrieben, er solle „verrecken“, er sei eine „Schande und Zumutung für jeden aufrichtigen Bürger“ und „vaterlandsverräterisches Gewürm“. Er gehöre „ohne Schutzausrüstung als erster Mann ins Feuer gejagt“.

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Eine der beiden Nachrichten wurde von der E-Mail-Adresse einer Freiwilligen Feuerwehr in Dortmund abgeschickt. Der mutmaßliche Absender habe jedoch den Vorwurf, er sei der Verfasser der Mail, vehement zurückgewiesen und habe seinerseits Anzeige gegen Unbekannt gestellt, teilte die Feuerwehr auf Anfrage der Westfalenpost mit.

„Es ist möglich, dass die Mail von außen gekommen ist“, wollte ein Sprecher der Feuerwehr nicht ausschließen, dass das Mail-Konto des Kameraden gehackt worden sein könnte. „Wir nehmen den Vorfall sehr ernst und werden die Behörden bei der Untersuchung des Vorfalls selbstverständlich unterstützen.“ Die Feuerwehr Dortmund stehe hinter Hartmut Ziebs und seiner Forderung, sich klar von rechtsextremen AfD-Anhängern bei der Feuerwehr zu distanzieren.

Feuerwehr-Chef Ziebs: „Habe ein mulmiges Gefühl“

Ziebs sagte dem RND, die Drohnachrichten hätten ihn schockiert. Beleidigende E-Mails habe er schon einige bekommen, doch in den letzten Tagen habe es eine neue Stufe erreicht. „Natürlich mache ich mir da Sorgen, dass bei mir zu Hause tatsächlich was passieren könnte“, sagte er. „Wenn ich jetzt im Dunkeln mit meinem Hund spazieren gehe, habe ich schon ein mulmiges Gefühl.“ Auch seine Familie belasteten solche Nachrichten.

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Der Westfalenpost hatte Ziebs gesagt, dass er nicht von seinem Amt als Feuerwehr-Präsident zurücktreten wolle. Das hatten fünf seiner sieben Stellvertreter gefordert. Er habe in den vergangenen Tagen sehr viele Solidaritätsbekundungen erhalten.